zum Hauptinhalt
Ausschnitt aus dem Youtube-Video: Cool bleiben, Raute zeigen

© Tsp

Wahlkampf im Netz: Der Flashmöööp der Jungen Union

Ein Flashmob soll - so signalisiert der Begriff - in kurzer Zeit eine große Masse mobilisieren. Die Junge Union in Karlsruhe sieht es nicht so eng. Sie merkelt in bester Tradition - und macht sich zum Gespött.

Im Wahlkampf ist jedes Mittel recht - manchmal bis an die Schmerzgrenze. Die Junge Union Karlsruhe hat auf ihrem Youtube-Kanal ein Video veröffentlicht, dass ihren Flashmob in einem lokalen Einkaufszentrum zeigt. Dazu stehen die Nachwuchspolitiker in Merkelmanier ausdruckslos zwischen Passanten herum und formen die berühmte Raute. Sonst passiert nix. Wobei, halt, Musik ertönt dazu. Die erinnert jedoch an eine Sorte Technogeblubber, die sonst selbst in den Neunzigern keiner hören wollte.

Die jungen Menschen entrollen im Anschluss Plakate, die für Bundeskanzlerin Angela Merkel oder den CDU-Kandidat in Karlsruhe, Ingo Wellenreuther, werben. "Cool bleiben und Ingo wählen" steht auf den Schildern. Im Netz spötteln Kommentatoren, ob es sich bei den Stillstehern um die "Zeugen Sehofas" handele, "Außerirdische" oder "Forschungsexpeditionsteilnehmer in #Neuland". Da die JU sicherheitshalber alle Youtube-Kommentare genehmigungspflichtig gestellt hat, ergießt sich der Hohn vor allem auf der Facebook-Seite der NDR-Sendung "Extra3", die das Video entdeckt hat.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen von unseren Redakteuren ausgewählten, externen Inhalt, der den Artikel für Sie mit zusätzlichen Informationen anreichert. Sie können sich hier den externen Inhalt mit einem Klick anzeigen lassen oder wieder ausblenden.

Ich bin damit einverstanden, dass mir der externe Inhalt angezeigt wird. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu erhalten Sie in den Datenschutz-Einstellungen. Diese finden Sie ganz unten auf unserer Seite im Footer, sodass Sie Ihre Einstellungen jederzeit verwalten oder widerrufen können.

Vielleicht haben sich die Karlsruher Nachwuchs-Unioner die Brandenburger JU zum Vorbild genommen. Die hatten zur Wahl 2009 ihr eigenes Unterstützerlied gedichtet und in schiefen Tönen gesungen: "Der Motor der Unionsparteien - das werden wir für immer sein!"

Die JUler aus Karlsruhe verzichten auf das Singen. Aber auch auf das Tanzen. Dabei ist genau das ein Kernelement eines Flashmob. Beim Flashmob verabreden sich Menschen übers Netz, um in großer Masse etwas Sonderbares zu tun. Das kann Tanzen sein, eine Kissenschlacht oder auch Bewegungslosigkeit. Allerdings stellt sich die Frage, ob gerade Bewegungslosigkeit das richtige ist, um Merkel zu huldigen?

Zur Startseite