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Bürgerkrieg: Sudan bricht Beziehungen zu Tschad ab

Der Darfur-Konflikt eskaliert: Der Sudan hat im Streit um die angebliche Unterstüzung von Rebellen die diplomatischen Beziehungen zum Nachbarland Tschad abgebrochen. Der Grund: Rebellen haben Vororte der sudanesischen Hauptstadt angegriffen.

Der Sudan hat im Streit um die angebliche Unterstützung von Rebellen die diplomatischen Beziehungen zum Nachbarland Tschad abgebrochen. In einer Fernsehansprache warf Staatspräsident Omar al-Baschir dem zentralafrikanischen Land vor, Rebellen der westsudanesischen Krisenprovinz Darfur bei Angriffen in Khartum Unterstützung geleistet zu haben, berichtete der britische Rundfunksender BBC am Sonntag. Die Afrikanische Union (AU) zeigte sich in einer am Sonntag in Addis Abeba herausgegebenen Stellungnahme "tief besorgt" über die Eskalation des Darfur-Konflikts bis nach Khartum.

Die Beziehungen zwischen dem Sudan und dem Tschad waren bereits seit längerem angespannt. Beide Regierungen haben dem jeweiligen Nachbarland vorgeworfen, regierungsfeindlichen Rebellen als Rückzugs- und Nachschubgebiet zu dienen. Der von Unruhen und Rebellenangriffen besonders betroffene Osten des Tschad, in dem auch eine Friedenstruppe der EU im Einsatz ist, grenzt an Darfur.

Die Rebellen der Bewegung Gerechtigkeit und Gleichheit (JEM) haben nach eigenen Angaben einen der Vororte der sudanesischen Hauptstadt unter ihre Kontrolle gebracht. Der Angriff der Rebellen könne die Bemühungen um eine politische Lösung des Darfur-Konflikts nur weiter komplizieren, warnte die Kommission der AU am Sonntag. Sie rief alle Konfliktparteien auf, von einer weiteren Eskalation abzusehen und kündigte an, Kommissionspräsident Jean Ping werde in den nächsten Tagen in den Sudan reisen.

Die sudanesische Regierung verhängte wegen der Rebellenangriffe in Khartum eine Ausgangssperre von 17 Uhr nachmittags bis 6 Uhr früh, berichtete der sudanesische Rundfunksender Miraya. Alle Schulen in Khartum blieben am Sonntag, der im islamischen Sudan ein normaler Wochentag ist, geschlossen. Die Einwohner wurden aufgerufen, ihre Häuser auch tagsüber möglichst nicht zu verlassen. (saw/dpa)

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