zum Hauptinhalt

Politik: Bürgerrechtler Matthias Büchner sieht das "Neue Forum am Rande der politischen Bedeutungslosigkeit"

Von der Aufbruchstimmung des Bürgerrechtlers Matthias Büchner im Wendeherbst 1989 ist heute nichts mehr geblieben. "Das Neue Forum bewegt sich am Rand der politischen Bedeutungslosigkeit", sagt der Erfurter Maler und Grafiker resigniert.

Von der Aufbruchstimmung des Bürgerrechtlers Matthias Büchner im Wendeherbst 1989 ist heute nichts mehr geblieben. "Das Neue Forum bewegt sich am Rand der politischen Bedeutungslosigkeit", sagt der Erfurter Maler und Grafiker resigniert. Die Partei, einer der Träger der friedlichen Revolution in der DDR, ist mehr Splittergruppe denn eine politische Bewegung mit Einfluss. Das Neue Forum zählt heute gerade noch 400 Mitglieder.

"Bitter enttäuscht" ist Büchner, Bundessprecher und zugleich Spitzenmann des 200 Mitglieder starken Thüringer Landesverband, vor allem über die mangelnde Aufarbeitung der Vergangenheit. Er selbst war 1990 von der letzten DDR-Volkskammer beauftragt worden, die Auflösung des DDR-Sicherheitsapparates zu kontrollieren und die beschlagnahmten Dokumente der Staatsanwaltschaft zu übergeben. Mit seiner Arbeit machte sich Büchner nicht nur Freunde; mehrfach erhielt er anonyme Drohbriefe.

1990 zog Büchner für das Neue Forum in den Thüringer Landtag ein; vier Jahre später war es damit wieder vorbei. Im Herbst 1998 startete der Mann mit dem schwarzen Rauschbart einen erneuten Versuch zur Rückkehr auf die politische Bühne und trat zur Bundestagswahl in Weimar letztlich erfolglos gegen drei weitere Ex-Bürgerrechtler an. Büchner will zwar auch künftig politisch aktiv bleiben. Nachdem er zehn Jahre lang seinen Beruf als Maler und Grafiker der Politik geopfert habe, werde diese aber nur noch eine "untergeordnete Rolle" spielen, betont der 46-Jährige, der erst vor kurzem ein neues Atelier eröffnete.

Andrea Hentschel

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false