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Politik: Bütikofer wirft Hunzinger Lügen vor

Berlin - Der Schlagabtausch zwischen dem PR-Unternehmer Moritz Hunzinger und den Grünen geht in eine neue Runde. Nach immer neuen Anwürfen im Zusammenhang mit einem Auftritt des damaligen Grünen-Fraktionschefs Joschka Fischer 1998 in Hunzingers „Politischem Salon“ warf Grünen-Chef Reinhard Bütikofer Hunzinger vor, die Öffentlichkeit seit Tagen anzulügen.

Von Matthias Meisner

Berlin - Der Schlagabtausch zwischen dem PR-Unternehmer Moritz Hunzinger und den Grünen geht in eine neue Runde. Nach immer neuen Anwürfen im Zusammenhang mit einem Auftritt des damaligen Grünen-Fraktionschefs Joschka Fischer 1998 in Hunzingers „Politischem Salon“ warf Grünen-Chef Reinhard Bütikofer Hunzinger vor, die Öffentlichkeit seit Tagen anzulügen. Der PR-Mann aus Frankfurt am Main sei „nicht sehr verlässlich“, streue „erfundene Vorwürfe in die Landschaft“. Hunzinger dagegen behauptet in einem Brief an Bütikofer, der Streit sei aus dem Auswärtigen Amt in die Öffentlichkeit lanciert worden, „wie ich definitiv weiß“.

Auch zur Frage, warum die Spende damals 19999 Mark betrug und damit eine Mark unter der Veröffentlichungsgrenze lag, gibt es unterschiedliche Darstellungen. Bütikofer argumentiert, Hunzinger selbst habe nicht im Rechenschaftsbericht der Grünen auftauchen wollen. Der wiederum konterte in seinem Brief an Bütikofer, er habe sich einer „grünen Spende“ nicht schämen müssen. Mit seinen Kunden sei er „alle naselang bei grünen Spitzenpolitikern“ gewesen. Der PR-Unternehmer argumentiert, der Betrag habe auf Wunsch Fischers unter der deklarationspflichtigen Grenze gelegen. Er spricht auch ausdrücklich von einem Honorar für Fischer, obwohl der Hunzinger-Scheck nachweislich an den Grünen-Kreisverband Frankfurt ging.

Die Umstände des Fischer-Auftritts bei Hunzinger waren in den vergangenen Jahren schon mehrfach diskutiert worden. Anfang 2000 hatte die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ über Fischers Talent berichtet, Spenden aus der Wirtschaft einzuwerben. Unter Berufung auf Grünen-Schatzmeister Dietmar Strehl berichtete das Blatt damals, Fischer reduziere den persönlichen Betrag, den er – wie alle anderen Mandatsträger – an die Bundespartei abführen muss, durch die Vermittlung von Spenden. Dank spendierfreudiger Unternehmer habe Fischer privat mehr Geld zur Verfügung, hieß es in dem Bericht. Strehl widersprach auf Anfrage des Tagesspiegels am Dienstag dieser Darstellung. „Das ist falsch.“ Eine entsprechende Vereinbarung mit Fischer habe es nie gegeben.

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