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Politik: Bulmahn für Bildungs-Tüv

Berlin. Bundesbildungsministerin Edelgard Bulmahn will bundesweit einheitliche Bildungsstandards und regelmäßige Qualitätsvergleiche der Länder einführen.

Berlin. Bundesbildungsministerin Edelgard Bulmahn will bundesweit einheitliche Bildungsstandards und regelmäßige Qualitätsvergleiche der Länder einführen. Dies sei als „nationale Antwort“ auf die Frage der Schulreform dringend erforderlich. „Bildungschancen dürfen nicht vom Wohnort abhängen“, sagte die Ministerin am Dienstag. Das Zentralabitur reiche aber „bei weitem“ nicht aus, um einheitliche Leistungsanforderungen in Deutschland zu schaffen.

Für den Qualitätsvergleich der Schulen soll nach Bulmahns Vorstellungen künftig ein zentraler Bildungs-TÜV sorgen. Ein neuer „Rat der Bildungsweisen“ soll zudem künftig dafür sorgen, dass die gesammelten Daten tatsächlich zu Verbesserungen führen – analog zu den Wirtschaftsweisen. Dem Gremium sollen anerkannte Wissenschaftler angehören. Einem „Modell Bayern“ erteilte Bulmahn für die anstehende Schulreform eine Absage: „Wir können es uns nicht leisten, nur 20 Prozent Abiturienten auszubilden.“

Bayern hatte beim deutschen Pisa-Schulvergleich der Länder am besten abgeschnitten und kann als einziges Land auch international einigermaßen mithalten. Bayerns Wissenschaftsminister Hans Zehetmair (CSU) wies Bulmahns Vorschläge zurück. „Auf Heilsbotschaften und Obergutachten des Bundes in Sachen „Bildungspolitik“, für die ihm die Kompetenzen fehlen, legen wir keinen Wert“, sagte der Bildungssprecher der unionsgeführten Länder.

Die Länder berieten am Dienstagnachmittag in Berlin über Konsequenzen aus den großen Leistungsunterschieden innerhalb Deutschlands, die die Pisa-Studie deutlich gemacht hat. Sie plädieren ebenfalls für verbindliche Standards und eine regelmäßige Überprüfung der Ergebnisse.

Die Kultusminister der Länder wollen sich auf mehr Sprachförderung im Kindergarten verständigen und wollen die Kinder künftig früher einschulen. Keinen Konsens gibt es bisher über die Ganztagsschule. Die SPD will sie für alle, die Union nur für Schüler mit Bildungsdefiziten. Bärbel Schubert

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