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Politik: Bundeskanzler lud sein Kabinett und Potsdams Oberbürgermeister Platzeck zum Dinner ein

Alle, fast alle Bundesminister kamen gestern Abend nach Potsdam (mit Ausnahme von Gesundheitsministerin Andrea Fischer, die dem Vernehmen nach mit einer Grippe das Bett hüten musste), um der von Bundeskanzler Schröder auf der letzten Kabinettsitzung vor Weihnachten ausgesprochenen Einladung zum Dinner Folge zu leisten. Auch Potsdams Oberbürgermeister Matthias Platzeck wurde zur "Tafelrunde" geladen - und folgte dem Kanzlerruf ebenso.

Alle, fast alle Bundesminister kamen gestern Abend nach Potsdam (mit Ausnahme von Gesundheitsministerin Andrea Fischer, die dem Vernehmen nach mit einer Grippe das Bett hüten musste), um der von Bundeskanzler Schröder auf der letzten Kabinettsitzung vor Weihnachten ausgesprochenen Einladung zum Dinner Folge zu leisten. Auch Potsdams Oberbürgermeister Matthias Platzeck wurde zur "Tafelrunde" geladen - und folgte dem Kanzlerruf ebenso. Die Restaurantwahl fiel auf die Potsdamer "Waage" am Neuen Markt - eine Empfehlung, die dem Bundeskanzler zu Ohren gekommen sein soll. Und so meldete sich die Bundesregierung bei den Inhabern, Johann Georg Suttner, und Küchenchef Ralph Wendland an. Besondere Wünsche wurden nicht geäußert, einzig die Bitte um das Kredenzen "frischer regionaler Küche", so Johann Georg von Suttner.

Das Restaurant "Die Waage" befindet sich in einem schmucken kleinen Häuschen auf dem Neuen Markt. Seit 1836 war dies der Standort der Potsdamer Ratswaage. Dann zerfiel das Gebäude und wurde 1995 von einem badisch-brandenburgischen Paar mit neuem Glanz versehen als Restaurant mit gehobener Küche eröffnet. Es gibt zwei Räume. Der hintere war zu Beginn als roter Salon konzipiert, der vordere wird dominiert von einer großen Bar. Schöne Kerzen, mit goldenen Bindfäden extravagant umwickelte Servietten, Mobiliar mit behaglicher Patina, Arien vom Band, etwas Nippes maßvoll über die Tische verteilt: "Die Waage" gehörte für diejenigen, die in Potsdam den Luxus beim Essen suchten, zusammen mit dem "Cecilienhof" und dem "Juliette" zu den Pionieren im Fach Savoir Vivre. Man traf dort bald eine Mischung von Berliner Abenteurern, Potsdamer Intellektuellen und Zufallsbesuchern, die einfach nur was trinken wollten. Die Weinkarte zeichnete sich schon in der Aufbauphase durch eine geschickte Zusammenstellung aus, gut vertreten waren Franzosen und Österreicher, auch aus biologischem Anbau. Der Einsatz von Fantasie und der gekonnte Verzicht auf Spielereien machen das Dinner zu einem Vergnügen für Connaisseure. Im Sommer sind die Draußen-Plätze oft heiß umkämpft, an heißen Tagen fühlt man sich wie auf einer Piazza. Salat mit Filets von Knurrhahn und Maräne oder auch Entenbrust auf Lavendelsauce fanden schnell Fans. Seit 1997 steht das Restaurant unter Regie von Küchenchef Ralph Wendland und Johann Georg von Suttner. Der Qualitätsanspruch blieb bei merklichen Modernisierungsbestrebungen erhalten. Kein Wunder: Mehr und mehr Konkurrenz belebt das Geschäft. Gleich nebenan buhlt seit einiger Zeit "Speckers Gasthaus Zur Ratswaage" um die geneigte Kundschaft.

bi, sib

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