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Bundespräsidentenwahl: Linke streitet über die Köhler-Nachfolge

In der Führung der Linken gibt es Differenzen darüber, wann die Partei ihren eigenen Kandidaten zur Wahl des Bundespräsidenten präsentieren soll. Während Parteichef Oskar Lafontaine möglichst schnell mit einem Kandidaten antreten will, wollen sein Co-Vorsitzender Lothar Bisky und Co-Fraktionschef Gregor Gysi die Entscheidung möglichst lange offen halten.

Offiziell bleibt es bei der Linie, dass die Linke nach der bayerischen Landtagswahl über eine eigene Kandidatur entscheiden will – also dann, wenn die Kräfteverhältnisse in der Bundesversammlung feststehen, die im Mai 2009 den neuen Bundespräsidenten wählen wird.

Umstritten ist in der Führungsspitze, wie lange sich die Linke nach den Bayern-Wahlen Ende September Zeit lassen sollte, bevor sie mit einem eigenen Kandidaten in die Offensive geht. Nach einem Bericht des „Spiegel“ liegt das auch daran, dass die Suche nach einem geeigneten Kandidaten bislang ohne Erfolg war. In Teilen der Linken-Führung gibt es außerdem den Wunsch, der SPD-Kandidatin Gesine Schwan die Gelegenheit zu geben, sich vor der Linken-Bundestagsfraktion vorzustellen, bevor ein eigener Kandidat nominiert wird – und ihre Wahl nicht voreilig auszuschließen.

Fraktionschef Gysi hatte Schwan am Donnerstag zu einem Gespräch getroffen. Nach dem Treffen erklärte er erneut, dass er dafür sei, eine eigene Kandidatin oder einen Kandidaten zu nominieren. Schwan sei zwar „eine toughe Frau, sympathisch – aber in ihren Positionen längst nicht so links, dass man sie unbedingt wählen müsste“, sagte Gysi der Zeitschrift „Super Illu“. Ob seine Partei Schwan in einem zweiten oder dritten Wahlgang wählen würde, ließ er offen. „Ich bin dafür, das zu entscheiden, wenn es so weit ist – im Mai 2009“, sagte er. Ohne die Stimmen der Linken hätte Schwan voraussichtlich keine Chancen, Amtsinhaber Horst Köhler als Bundespräsident abzulösen. Cordula Eubel

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