zum Hauptinhalt

Bundestagswahl 2013: Auf ihre Wahl kommt es an

Knapp 62 Millionen Deutsche sind am Sonntag zur Bundestagswahl aufgerufen – bis jetzt sagen Umfragen ein knappes Ergebnis voraus. Für eine Überraschung könnte jedoch die eurokritische Partei "Alternative für Deutschland" sorgen.

Von Antje Sirleschtov

An diesem Sonntag treffen die Bundesbürger ihre Wahl für die Abgeordneten des 18. deutschen Bundestages. Aufgerufen sind insgesamt 61,8 Millionen Wahlberechtigte, die sich mit einer Erst- und einer Zweitstimme für einen Kandidaten ihres Wahlkreises und eine von 34 zur Wahl antretenden Parteien entscheiden können. Parallel zur Bundestagswahl findet in Hessen die Landtagswahl statt. Hier entscheiden die Wähler, ob der amtierende Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) weiter regieren kann oder von seinem Herausforderer der SPD, Thorsten Schäfer-Gümbel abgelöst wird. In ganz Deutschland öffnen an diesem Sonntag die Wahllokale um 8 Uhr und schließen um 18 Uhr.

Nach den jüngsten Umfragen kann sich Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) Hoffnung auf weitere vier Jahre Regierungszeit machen. Allerdings ist völlig offen, ob dies mit ihrem bisherigen Koalitionspartner, der FDP, möglich sein wird. Bis zuletzt müssen die Liberalen unter ihrem Parteivorsitzenden Philipp Rösler und dem Spitzenkandidaten Rainer Brüderle um das Erreichen der Fünf-Prozent-Hürde und damit den Einzug in den Bundestag bangen. Den Umfragen zufolge ist eine Regierungsbildung von SPD und Grünen unter einem Bundeskanzler Peer Steinbrück (SPD) wenig wahrscheinlich. Zwar lagen die schwarz-gelbe Koalition und die Opposition zuletzt beinahe gleichauf. Peer Steinbrück und die Führung der SPD unter Parteichef Sigmar Gabriel haben jedoch ein Regierungsbündnis mit der Linkspartei ausgeschlossen.

Gelingt der AfD eine Überraschung?

Für eine Überraschung könnte die Euro-kritische Partei „Alternative für Deutschland“ (AfD) sorgen. Die AfD könnte nach letzten Umfragen den Einzug in den Bundestag schaffen.

Angesichts des Kopf-an-Kopf-Rennens von Koalition und Opposition warben die Vertreter aller Parteien bis zuletzt um die Stimmen der Wähler. CDU-Chefin Merkel betonte am Samstag in Berlin noch einmal ihre Positionen zur Europapolitik und rief ihre Anhänger zu einer „letzten Kraftanstrengung“ auf.

„Beide Stimmen für die CDU“, forderte Merkel

Erneut wandte sie sich gegen die FDP-Kampagne, die auf Zweitstimmen aus dem Unionslager setzt, um die Liberalen sicher über die Fünf-Prozent-Hürde zu hieven und damit das Regierungsbündnis fortsetzen zu können. „Beide Stimmen für die CDU“, forderte Merkel. Sie hatte wiederholt gesagt, die FDP schaffe den Wiedereinzug ins Parlament auch aus eigener Kraft. Sie wolle ihre Arbeit fortsetzen „für ein starkes Deutschland, für ein Land, das in Europa respektiert ist, das sich für Europa einsetzt, das seine Interessen in der Welt vertritt, aber das auch ein Freund vieler Länder ist“.

Peer Steinbrück wirft der Kanzlerin eine richtungslose Politik vor

SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück rief seinen Anhängern zu, nicht Umfragen, sondern der Wähler entscheide. Er warf Merkel auf der Abschlussveranstaltung seiner Partei in Frankfurt am Main eine richtungslose Politik ohne Konzept vor. „Ich möchte Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland werden, weil ich eine Idee von diesem Land habe“, sagte Steinbrück „Ich glaube, dass dies Land noch wirtschaftlich stärker werden kann, weil und wenn es gerechter zugeht.“ Trotz des deutlichen Rückstands von SPD und Grünen in den Umfragen erklärte Steinbrück die Wahl für offen.

Weder Meinungsforscher noch Kommentatoren noch das Wunschdenken der Politiker entscheide die Wahl. „Die einzigen, die entscheiden, sind Sie!“, sagte Steinbrück. In Frankfurt am Main konzentrierte er sich auf die Themen soziale Gerechtigkeit sowie faire Arbeitsverhältnisse.

Weitere Artikel rund um die Bundestagswahl 2013 finden Sie in unserem Wahlblog. Den Wahltag begleiten wir in unserem Liveblog auf Tagesspiegel.de, lesen Sie rein!

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false