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Bundestagswahl: Alte Plätze, neue Plätze

Vier Berliner Landespolitiker wechseln in den Bundestag – mehr haben es nicht geschafft. Insgesamt werden im neuen Bundesparlament insgesamt 23 Berliner Abgeordnete sitzen.

Im neuen Bundesparlament werden insgesamt 23 Berliner Abgeordnete sitzen. Elf von ihnen haben den Einzug über die Landeslisten der Parteien geschafft, zwölf wurden direkt gewählt. Mit fünf Direktkandidaten liegt die Berliner CDU hier ganz vorne. Vier Direktkandidaten stellt die Linke, zwei die SPD, einen die Grünen, die FDP stellt keinen. Überhangmandate gibt es in Berlin nicht.

Aus den im Berliner Abgeordnetenhaus vertretenen Fraktionen – mit Ausnahme der SPD – wechselt jeweils ein Mitglied in den Bundestag. Es werden also Plätze frei im Parlament. Der Aufstieg der Landesabgeordneten auf die Bundesebene ist auch eine Karrierechance für die Nachrücker.

Deren Namen stehen schon fest: Den Platz des Reinickendorfer CDU-Direktkandidaten Frank Steffel übernimmt Michael Wegener, ehemaliger Baustadtrat des Nordberliner Bezirks. Für den FDP-Abgeordneten Martin Lindner, der über die Landesliste in den Bundestag kommt, rückt Maria Sylvia von Stieglitz, ehemalige Vorsitzende des FDP-Ortsverbandes Zehlendorf, nach.

Die grüne Listenkandidatin Lisa Paus wird von Astrid Schneider abgelöst, die 43-Jährige ist Sprecherin der Bundesarbeitsgemeinschaft Energie von Bündnis90/Grüne. Bei der Linken folgt Gernot Klemm auf den Pankower Direktkandidaten Stefan Liebich. Der 1965 geborene Klemm war bereits von November 1995 bis Oktober 2006 Mitglied des Abgeordnetenhauses. Sein Amt als Koordinator der Fraktionsvorsitzendenkonferenz der Linken wird er wohl auch als Abgeordneter weiterführen.

Es gibt aber auch Wahlverlierer. Vera Lengsfeld etwa, CDU-Direktkandidatin in Friedrichshain-Kreuzberg, schaffte trotz aufsehenerregender Plakate den Einzug in den Bundestag weder direkt noch über die Landesliste. Auch der frühere Berliner CDU-Landesvorsitzende Ingo Schmitt konnte sich als Direktkandidat in Charlottenburg nicht gegen seine SPD-Konkurrentin Petra Merkel durchsetzen. Damit hat Schmitt seine letzte politische Funktion verloren.

Im sozialdemokratischen Lager konnte sich der Kreuzberger Direktkandidat Björn Böhning nicht gegen den Grünen Christian Ströbele durchsetzen, über einen Listenplatz ist Böhning nicht abgesichert. Auch Klaus Uwe Benneter, SPD-Direktkandidat in Steglitz-Zehlendorf, unterlag zum zweiten Mal seinem CDU-Konkurrenten Karl-Georg Wellmann. Benneters Listenplatz fünf reicht angesichts des schlechten Berliner SPD-Ergebnisses nicht für einen Sitz im Bundestag.

Özcan Mutlu, bildungspolitischer Sprecher der Grünen im Abgeordnetenhaus, strebte nur über die Landesliste ein Bundestagsmandat an. Doch auch sein Listenplatz hat nicht gereicht. Jan Oberländer

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