Rund neun Monate vor der Bundestagswahl hat das Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV) vor Beeinflussungsversuchen durch Cyberspionage und -angriffe gewarnt. Die Hinweise darauf verdichteten sich, sagte BfV-Präsident Hans-Georg Maaßen in Berlin. „Im politischen Bereich stellen wir zunehmend aggressive Cyberspionage fest. Wir sehen eine mögliche Gefährdung von deutschen Regierungsmitgliedern, Bundestagsabgeordneten und von Mitarbeitern der demokratischen Parteien durch Cyberoperationen.“
Aus Internetattacken erlangte Informationen könnten im Wahlkampf auftauchen, um Politiker zu diskreditieren, warnte Maaßen. „Wir erwarten einen weiteren Anstieg von Cyberangriffen im Vorfeld der Bundestagswahl.“ Nach BfV-Angaben war in den vergangenen Monaten ein „eklatanter Anstieg“ sogenannter Spear-Phishing-Attacken gegen Parteien und Bundestagsfraktionen zu verzeichnen.
Sie werden demnach der Angriffskampagne APT 28 zugeschrieben, die auch für den Attacke gegen die US-Demokraten verantwortlich gemacht wird. Daraus „erbeutete“ E-Mails wurden in der Schlussphase des Präsidentschaftswahlkampfs im Oktober 2016 veröffentlicht. APT 28 werden Verbindungen zu russischen Regierungsstellen nachgesagt.
Cyberattacken gegen Unternehmen Angriff aus dem Cyberspace

Auch in Großbritannien sprach der dortige Geheimdienst-Chef eine ähnliche Warnung aus. Alex Younger, Chef der Nachrichtenagentur MI6 sagte, dass Cyber-Attacken, Propaganda und Subversion aus feindlichen Staaten eine "grundlegende Bedrohung" für die europäischen Demokratien darstellten, wie der "Guardian" berichtet. (dpa, tsp)
20Kommentare
Neuester Kommentar
Kommentar schreiben