Bundestagswahlen 2009: Oswald Metzger kandidiert nicht für CDU

In einer Stichwahl im Biberacher Wahlkreis unterlag Oswald Metzger mit 41,9 Prozent der Stimmen dem dortigen Kreisvorsitzenden Josef Rief, der 58,1 Prozent erhielt. Metzger wollte den derzeitigen Biberacher CDU-Bundestagsabgeordneten Franz Romer beerben. Knapp 1000 CDU-Delegierte des baden-württembergischen Wahlkreises entschieden sich in der Nacht zum Mittwoch gegen den Finanzexperten als Kandidaten, obwohl Metzger bereits drei andere Gegenkandidaten in zwei vorangegangen Wahlgängen hinter sich gelassen hatte. "Es ist kein Beinbruch, es ist ein Achtungserfolg", sagte Metzger nach der Abstimmung. Er hätte gerne gewonnen, müsse sich nun aber nicht genieren.

In seiner Rede vor den Delegierten hatte der Parteiwechsler Metzger zuvor mit seiner politischen Glaubwürdigkeit geworben. "Ich denke, man muss als Politiker sagen, was man denkt, und tun, was man sagt." Vergebens versuchte Metzger auch, seine neuen Parteigenossen mit erneuter Kritik an Hartz-IV-Empfängern für sich zu gewinnen. Manche Sozialleistungen wirkten wie Stilllegungsprämien, sagte er.

Schon vor der Abstimmung waren Metzgers Chancen auf einen Einzug in den Bundestag parteiintern als eher schlecht eingeschätzt worden. Schon seine Aufnahme in die CDU war wegen seiner nicht abgesprochenen Forderung nach der Bundestagskandidatur lange umstritten. Ende April nahm ihn der CDU-Kreisverband Biberach schließlich auf. Fünf Monate zuvor hatte der 53-Jährige die Grünen nach gut 20 Jahren Mitgliedschaft verlassen, weil er deren Kurs vor allem in der Wirtschafts- und Sozialpolitik nicht mehr mittragen wollte. Metzger hatte seine Chancen, nominiert zu werden, immer bei 50:50 gesehen. (rope/aha/dpa)