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Bundeswehr: Jung erwartet Mehrheit für Sudan-Einsatz

Verteidigungsminister Franz Josef Jung sieht die Bundeswehr bei einem UN-Einsatz mit entsprechendem Mandat im Sudan in der Pflicht. Dafür werde es auch eine Mehrheit im Bundestag geben, ist sich Jung sicher.

Berlin - Die Bundeswehr sollte sich nach Ansicht von Verteidigungsminister Franz Josef Jung (CDU) an einer möglichen UN-Friedensmission in der Krisenprovinz Darfur im Sudan beteiligen. Er gehe davon aus, dass es bei einer Gesamtoperation der Vereinten Nationen dort eine Unterstützung durch den Bundestag geben werde, sagte Jung im ARD-"Morgenmagazin". Bereits jetzt habe die Bundeswehr ein Mandat für Darfur und den Sudan mit insgesamt 275 Soldaten, die dort mit logistischen Aufgaben und Militärbeobachtung befasst seien.

Ein Einsatz von UN-Truppen scheitere derzeit noch am Widerstand des Sudan. Die Vereinten Nationen bemühten sich aber um ein Gesamtmandat für das afrikanische Land. "Wenn es eine Gesamtoperation gibt, werden wir uns einer konkreten Anforderung nicht verweigern", betonte Jung. Zum Umfang könne er derzeit noch nichts sagen. Zunächst müsse der Sudan einer solchen Gesamtoperation zustimmen. Dies könne möglicherweise bis Ende dieses Jahres geschehen.

In dem seit 2003 tobenden Bürgerkrieg in dem afrikanischen Land sind Schätzungen zufolge bereits 200.000 Menschen getötet und mehr als zwei Millionen vertrieben worden. (tso/ddp)

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