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Bundeswehr: Jung hält deutschen Fregatteneinsatz gegen Piraten für möglich

Weil durch Überfälle vor der Ostküste Afrikas ein Großteil des deutschen Handels bedroht ist, plant Verteidigungsminister Jung nun den Einsatz einer deutschen Fregatte gegen Piraterie.

Deutschland wird sich möglicherweise mit einer Fregatte an einem Einsatz gegen die wachsende Piraterie vor den Küsten Somalias und Kenias beteiligen. Bundesverteidigungsminister Franz Josef Jung (CDU) sagte dem in Bielefeld erscheinenden "Westfalen-Blatt" laut Vorabbericht, er rechne mit einer entsprechenden Anforderung im Rahmen eines kommenden EU-Mandats. Die Bundesmarine könnte eine von insgesamt drei Fregatten und Beiboote stellen.

Zunächst gehe es um den grundsätzlichen Beschluss zur Pirateriebekämpfung, sagte Jung. Diesen erwarte er bis Ende des Jahres. Danach werde genau festgeschrieben, wie groß das deutsche Kontingent sein werde.

Die gegenwärtigen Eingriffe in Seefreiheit und Seehoheit vor der Ostküste Afrikas durch Piraten seien nicht mehr hinzunehmen, betonte Jung. "80 Prozent unseres Handels gehen über See", sagte der Minister. Nach der Verfassung sei deutschen Marineschiffen lediglich Unterstützung im Rahmen der Nothilfe erlaubt. Deshalb müsse nunmehr ein europäisches Mandat geschaffen werden.

Die Bundeswehr hatte zuletzt mit Seeaufklärungsflugzeugen eine französische Spezialeinheit unterstützt, die in der Nacht zum Dienstag ein Segelboot gewaltsam aus den Händen somalischer Piraten befreite. Dabei kam ein Pirat ums Leben. (yr/ddp)

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