zum Hauptinhalt

Politik: Bundeswehr: "Junge Bewerberin in Kaserne vergewaltigt"

In einer Bundeswehrkaserne hat ein Soldat offenbar eine 17-Jährige vergewaltigt. Ein Sprecher des Verteidigungsministeriums sagte am Freitag in Berlin, der beschuldigte Soldat sitze zurzeit in Untersuchungshaft.

In einer Bundeswehrkaserne hat ein Soldat offenbar eine 17-Jährige vergewaltigt. Ein Sprecher des Verteidigungsministeriums sagte am Freitag in Berlin, der beschuldigte Soldat sitze zurzeit in Untersuchungshaft. Gegen einen vorgesetzten Feldwebel habe die Bundeswehr zudem Strafanzeige wegen Strafvereitelung gestellt. Die Tageszeitung "tz" hatte berichtet, der Vorgesetzte habe versucht, die Tat zu vertuschen. Die Zeitung hatte bereits am Donnerstag die Vergewaltigungsvorwürfe an die Öffentlichkeit gebracht. Demnach soll der 22-jähriger Sanitätssoldat im Range eines Obergefreiten die 17-Jährige, die Ende März während eines mehrtägigen Eignungstests in der Münchner Kaserne übernachtet hatte, missbraucht haben.

Ein Sprecher des Verteidigungsministerium sagte, wenn sich die Vorwürfe bestätigen sollten, wäre dies der erste derartige Fall bei der Bundeswehr. "Wir arbeiten eng mit der Staatsanwaltschaft zusammen", betonte der Sprecher. Bei der Frau handele es sich nicht um eine Soldatin, sondern um eine Bewerberin für den Dienst an der Waffe, der seit Jahresbeginn auch Frauen offen steht. Nach Angaben des Sprechers hat der Kommandeur des Standorts gegen den Feldwebel drei Tage nach dem Vorfall Strafanzeige erstattet, da der Unteroffizier den Vorfall angeblich nicht unverzüglich weitergemeldet habe. Laut "tz" soll sich der Feldwebel am Morgen nach der Tat geweigert haben, den Vorfall seinen Vorgesetzten und der Polizei zu melden. Dem Gefreiten, der ihm den Vorfall berichtet habe, soll der Feldwebel dem Bericht zufolge ein Disziplinarverfahren wegen "Verletzung der Dienstpflicht" angedroht haben. Laut Ministerium wurde der Feldwebel vom Dienst suspendiert. Der Kommandeur hatte nach ersten eigenen Ermittlungen die Kriminalpolizei eingeschaltet, nachdem zwei Soldaten vor vier Wochen von dem Vorfall berichtet hatten.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false