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Politik: Bundeswehr: Mehr rechtsextreme Delikte

Die Zahl rechtsextremistischer Delikte in der Bundeswehr ist vergangenes Jahr im Vergleich zu 1999 um 45 Prozent gestiegen. Das Verteidigungsministerium bestätigte am Samstag eine entsprechende Meldung der "Bild"-Zeitung, die sich auf den unveröffentlichten Bericht des Wehrbeauftragten Willfried Penner berief.

Die Zahl rechtsextremistischer Delikte in der Bundeswehr ist vergangenes Jahr im Vergleich zu 1999 um 45 Prozent gestiegen. Das Verteidigungsministerium bestätigte am Samstag eine entsprechende Meldung der "Bild"-Zeitung, die sich auf den unveröffentlichten Bericht des Wehrbeauftragten Willfried Penner berief. Insgesamt wurden 196 Verdachtsfälle gemeldet. Davon waren 185 so genannte Propagandadelikte, bei denen Soldaten verbotene oder ausländerfeindliche Parolen brüllten oder indizierte Musik hörten. In elf Fällen wurden ausländerfeindliche Gewalttaten angezeigt. In einem Fall soll ein betrunkener Obergefreiter einen farbigen Gefreiten geschlagen und beschimpft haben. Außerdem soll der Obergefreite ihn mit den Worten bedroht haben: "Du gehörst wie die Kanaken und Türken an die Wand gestellt und durch Genickschuss erschossen - wie zu Adolfs Zeiten." Gegen den Mann ermittele die Staatsanwaltschaft. Er wurde aus der Truppe entlassen. Ein Ministeriumssprecher sagte, die Bundeswehr widme der Entwicklung größte Aufmerksamkeit. Doch befinde sich die Truppe "nicht auf dem Weg nach rechts".

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