zum Hauptinhalt

Politik: Bundeswehr sieht sich für Transport nach Afghanistan gerüstet

Für den Abflug der ersten deutschen Fallschirmjäger zur UN-Friedensmission nach Afghanistan will Verteidigungsminister Rudolf Scharping (SPD) in Kürze den Einsatzbefehl geben. Die entsprechenden Entscheidungen fallen am Wochenende, bestätigte am Freitag Bundeswehrsprecher Joachim Cholin.

Für den Abflug der ersten deutschen Fallschirmjäger zur UN-Friedensmission nach Afghanistan will Verteidigungsminister Rudolf Scharping (SPD) in Kürze den Einsatzbefehl geben. Die entsprechenden Entscheidungen fallen am Wochenende, bestätigte am Freitag Bundeswehrsprecher Joachim Cholin. Die Verlegung des seit Weihnachten einsatzbereiten ersten Bundeswehr-Kontigents nach Kabul war bislang wegen fehlender eigener Transportkapazitäten und Sicherheitsproblemen der dortigen Flughäfen noch nicht möglich, hieß es aus dem Einsatzführungskommando in Potsdam. Doch inzwischen ist die militärische "Luftbrücke" ins 5000 Kilometer entfernte Gebirgsland, in das die Bundeswehr mangels Landverbindung und Seezugang faktisch alles einfliegen muss, offenbar geklärt: Nach Angaben Cholins werde auf gecharterte Transportflugzeuge und Maschinen von Verbündeten zurückgegriffen.

Zum Thema Online Spezial: Die Bundeswehr im Einsatz Da der Internationale Flughafen Kabul noch von Minen und Bomben geräumt werden muss, bleibt als Landemöglichkeit jedoch vorerst nur der Flughafen im 50 Kilometer entfernten Baghran. Bereits von Amerikanern und Briten benutzt und nur für kleinere Maschinen ausgelegt, wird er inzwischen auch für Großraumflugzeuge provisorisch hergerichtet. Ein Nachteil sei, dass "Parkplätze" für die Großmaschinen fehlen, so dass sie sofort entladen werden und wieder abfliegen müssten, sagte Karl-Henning Kröger, Sprecher des Einsatzführungskommandos. Die Vermutung, dass die Deutschen auf besonders hohe Sicherheitsstandards Wert legen, weist die Bundeswehr vehement zurück. "Wenn ein Flugplatz nicht sicher ist, landet dort kein Bundeswehrflugzeug", betonte Kröger.

Das 200köpfige Fallschirmjäger-Vorrauskommando soll die Stationierung des deutschen Hauptkontingentes (bis zu 1200 Soldaten) für die internationale Schutztruppe vorbereiten. Die Planungen werden nach Auswertung des Abschlussberichtes der sechs Aufklärungsoffiziere, die in den letzten Tagen die Bedingungen erkundeten, weiter präzisiert. Absehbar ist, dass die Bundeswehr in Kabul ein Feldlager errichten muss, da es provisorische Unterkünfte - wie leerstehende Fabrikhallen - in der Stadt nicht gibt.

Zur Startseite