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Politik: Bundeswurstbrater

Foto: Rückeis / Montage: DP HINTER DEN LINDEN Wenn der Herr Minister den Arbeitslosen in Zukunft jede Art von Arbeit zumuten wolle, rüffelte unlängst eine Parteifreundin Wolfgang Clement, dann solle er das gefälligst erst einmal selbst vormachen. Was der Herr Minister denn auch prompt tat.

Von Antje Sirleschtov

Foto: Rückeis / Montage: DP

HINTER DEN LINDEN

Wenn der Herr Minister den Arbeitslosen in Zukunft jede Art von Arbeit zumuten wolle, rüffelte unlängst eine Parteifreundin Wolfgang Clement, dann solle er das gefälligst erst einmal selbst vormachen. Was der Herr Minister denn auch prompt tat. Aber natürlich nur in rheinischer Umgebung. Letzten Freitag in Bad Honnef. Da streifte sich Clement eine blaue Plastikschürze über und verteilte Würstchen mit Senf an Vorbeieilende. Was wohl so viel heißen sollte, wie: gar nicht so schwierig, eben noch Bundesminister und jetzt schon Bratwurstverkäufer zu sein. Ob’s die SPD-Kritikerin auch so leicht hat, an den Wurstbräter und die Senfspritze zu kommen, ist hier nicht bekannt.

Dass ihr Lohn in einem solchen Falle jedoch weit geringer wäre als die Vergütung des Herrn Ministers, darf getrost unterstellt werden. Denn den nahm Clement nach dem Wursttermin an jenem Abend gleich im Anschluss entgegen. Wegen seines Vermögens, sich behend den Weg auch durch schwierigste politische Gewässer bahnen zu können, kürten ihn die Bad Honnefer zum „Aalkönig 2003“. Und das Krönungsmahl aus Fischigem, Bier und Korn nahm Seine Exzellenz, der Würstchenverkäufer Wolfgang I., später kostenlos und ohne Abzug jeder Lohnzusatzkosten ein.

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