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Politik: Bush und der Irak: USA droht mit weiteren Angriffen

US-Präsident George W. Bush und der Londoner Premier Tony Blair haben Irak nach den Luftangriffen amerikanischer und britischer Kampfflugzeuge vom Vorabend mit weiteren Aktionen gedroht.

US-Präsident George W. Bush und der Londoner Premier Tony Blair haben Irak nach den Luftangriffen amerikanischer und britischer Kampfflugzeuge vom Vorabend mit weiteren Aktionen gedroht. Die irakische Führung verurteilte die Angriffe und drohte ihrerseits mit Gegenmaßnahmen. Frankreich, die Türkei, Russland und China kritisierten den Militärschlag gegen Bagdad. Die designierte Grünen-Chefin Claudia Roth sagte im Gespräch mit dem Tagesspiegel, nötig sei eine Demokratisierung Iraks. Dazu seien "Bomben nicht das richtige Mittel". Auch die PDS übte Kritik, die Union reagierte dagegen positiv.

Bei den Angriffen sollen nach irakischen Angaben zwei Menschen getötet und 20 weitere verletzt worden sein. Unter den Verletzten waren nach Angaben von Iraks Gesundheitsminister Mubarak auch Kinder und Frauen. Am Samstag demonstrierten in Bagdad Hunderte Jugendliche gegen die USA. Iraks Führung unter Saddam Hussein erklärte: "Wir werden die Aggressoren bekämpfen.

Bush sprach von einer "Routinemission zur Durchsetzung der Flugverbotszone" und drohte Irak mit weiteren Strafaktionen. Der britische Verteidigungsminister Geoffrey Hoon erklärte, die Angriffe seien eine Reaktion auf die zunehmende Bedrohung der Patrouillenflüge gewesen. Auch Premier Tony Blair drohte mit neuen Luftangriffen. "Operationen wie die in der vergangenen Nacht wären nicht nötig, wenn Saddam aufhören würde, uns anzugreifen", sagte Blair. Saddam bedrohe weiter die ganze Region.

Im Gespräch mit dem Tagesspiegel kritisierte die designierte Grünen-Chefin Claudia Roth, Sanktionen hätten nicht zur Schwächung Saddams beigetragen. Militärschläge stabilisierten ihn eher. Die Union begrüßte den Einsatz. Ex-Verteidigungsminister Volker Rühe sagte dem Tagesspiegel, der Militärschlag sei nötig gewesen und habe eine klare Rechtsgrundlage gehabt. PDS-Chefin Zimmer meinte hingegen, George W. Bush habe sich als "kalter Krieger" erwiesen.

Auch Frankreich und die Türkei kritisierten die Angriffe auf Irak. Paris erklärte, diese förderten eine Spannung, die schädlich sei für eine "konzertierte Lösung des Irak-Problems". Ankara bemängelte, dass es von den USA vorab nicht informiert worden sei.

Russland und China verurteilten die Angriffe scharf. Aus dem Moskauer Verteidigungsministerium hieß es: "Was die US-Militaristen zu Beginn der Arbeit der neuen Regierung veranstalten, bedeutet eine Herausforderung der internationalen Sicherheit und der ganzen Weltgemeinschaft."

rvr

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