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Politik: Bush: Wir sind jetzt voll im Kampf

Washington/Islamabad. Die USA sind am Samstag mit einem größeren Kontingent von Spezialkommandos nach Afghanistan eingerückt.

Von Hans Monath

Washington/Islamabad. Die USA sind am Samstag mit einem größeren Kontingent von Spezialkommandos nach Afghanistan eingerückt. Bis zu 200 Elitesoldaten sollen bei Kandahar im Einsatz gewesen sein. Zwei US-Soldaten, die diese Aktion von Pakistan aus unterstützten, stürzten mit einem Kampfhubschrauber ab und kamen uns Leben. Die Taliban bestätigten das Eindringen der US-Truppen und drohten den USA mit einen anhaltenden Guerilla-Krieg. Der moslemische Terrorist Osama bin Laden sei in Sicherheit und wohlauf. Außenminister Joschka Fischer sicherte der Krisenregion Hilfe für den Wiederaufbau zu.

Ziel des Kommandounternehmens der Amerikaner waren Stellungen der Taliban im Süden des Landes, darunter ein Flugplatz nahe von Kandahar. US-Präsident George W. Bush sagte am Rande des Asien-Pazifik-Gipfels in Schanghai: "Die Amerikaner wissen, dass wir jetzt voll im Kampf sind. Es wird Opfer geben. Aber diese Soldaten werden nicht umsonst ums Leben gekommen sein. Unsere Sache ist gerecht."

Zum Thema Online Spezial: Terror und die Folgen Themenschwerpunkte: Gegenschlag - Afghanistan - Bin Laden - Islam - Fahndung Fotostrecke: Bilder des US-Gegenschlags Pakistanische Sicherheitskräfte vereitelten einen Sprengstoffanschlag auf dem internationalen Flughafen von Islamabad. Ein Wachmann entdeckte nach Polizeiangaben im VIP-Bereich des Flughafens eine herrenlose Aktentasche und schlug Alarm. Sicherheitskräfte brachten die Tasche, die eine tickende Zeitbombe enthielt, in einen Bunker auf dem Flughafengelände, wo der Sprengsatz detonierte.

In einem Telefoninterview dementierte der Militärkommandeur der oppositionellen Nordallianz in Afghanistan, Abdul Raschid Dostum, eine Fernsehmeldung über seinen eigenen Tod. Gegenüber dem türkischen Nachrichtensender CNN-Türk wies Dostum die Berichte als "Taliban-Propaganda" zurück. Unterdessen werden die Lager von UN-Hilfsorganisationen in Afghanistan zunehmend angegriffen und geplündert. Stützpunkte der UN und anderer Hilfswerke würden gestürmt, die Hilfsgüter beschlagnahmt und Personal geschlagen, berichtete UN-Sprecher Antonoio Donino in Islamabad. Der Kontakt zu den in Afghanistan verbliebenen einheimischen Helfern werde immer schwieriger.

Nach dem ersten Milzbrand-Fund in Argentinien ist nun auch in Brasilien ein offenbar mit Anthrax-Erregern verseuchter Brief entdeckt worden. In einem beim Korrespondentenbüro der US-Zeitung "New York Times" in Rio de Janeiro eingegangenen Schreiben wurden in einer ersten Analyse Bakteriensporen nachgewiesen. Derweil stieg die Zahl der Milzbrand-Erkrankungen in den USA auf acht. Nach Informationen des "Corriere della Sera" aus Rom soll ein libyscher Chemiker an der Planung bio-terroristischer Anschläge des Terroristennetzwerkes Al Qaida beteiligt gewesen sein.

Bayerns Grüne sprachen sich auf ihrem Parteitag in Augsburg für eine Feuerpause in Afghanistan aus und stärkten damit ihrer Bundeschefin Claudia Roth den Rücken. Bundestagspräsident Wolfgang Thierse (SPD) will sich nicht darüber beklagen, dass das Parlament an Entscheidungen zum Krieg gegen Afghanistan nicht ausreichend beteiligt wird. "Ich hoffe sehr, dass wir eine handlungsfähige Regierung behalten", sagte er dem Tagesspiegel am Sonntag. Nach Angaben von SPD-Fraktionschef Peter Struck wird der Bundestag frühestens im November über einen deutschen Militärbeistand im Kampf gegen Terroristen entscheiden.

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