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Peter Altmaier (59) ist seit Dezember 2013 Chef des Kanzleramtes.

© dpa

Casdorffs Agenda: Altmaier zeigt wieder seine Qualitäten als Wahlkampfmanager

Bei der Aufarbeitung der G20-Krawallen beweist der Kanzleramtsminister Anstand - und wie wichtig er für Merkel ist.

Sehr anständig, wie sich Peter Altmaier verhält – und clever obendrein. Der Kanzleramtsminister von der CDU wendet sich nicht ab, auf dass Hamburgs Erster Bürgermeister Olaf Scholz von der SPD mit den Vorwürfen von Schuld und Schande allein konfrontiert bleibt. Stattdessen sagt er, dass sie alles miteinander geplant und vorbereitet hätten.

Damit erreicht Altmaier dreierlei: Er distanziert sich von der unfeinen Art der Hamburger CDU, die Scholz zum Rücktritt drängen will; dann macht er geradezu hanseatisch fein darauf aufmerksam, wie wenig die SPD ihrem Bundesvize zur Seite steht; und als Letztes lenkt er von der Kanzlerin ab. Immerhin war es Angela Merkel, die Hamburg als G20-Konferenzort wollte; und es war nicht Merkel, die als Erste an Entschädigungen für die Betroffenen dachte.

Darüber hinaus hätte die Kanzlerin sich durchaus persönlich erkenntlicher zeigen können, was den Einsatz der Polizisten – aus dem gesamten Bundesgebiet - angeht. Indem Altmaier das Thema an sich zieht, sorgt er dafür, dass es an der CDU-Spitzenkandidatin vorüberzieht. Da zeigt sich, wie gut er als Wahlkampfmanager ist. Er arbeitet sogar mit Anstand.

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