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Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) im Mai 2016 während einer Pressekonferenz in seinem Ministerium.

© John Macdougall/AFP

Casdorffs Agenda: Der Klartext redet: Wolfgang Schäuble

Der Finanzminister ist alt genug, um politisch nicht mehr drumherum zu reden. Erst recht nicht nach dem Brexit. Doch das hat seinen Preis. Ein Kommentar.

Mister Klartext: Nach dem Brexit redet keiner so offen über Fehler wie Wolfgang Schäuble. Keiner sagt auch so klar, was zu tun oder zu unterlassen ist. EU-Europa: keine Vertiefung, keine Erweiterung - eine Beschleunigung der Entscheidungen, jetzt! In der Not müssen es die Regierungschefs selber machen, weil es die Brüsseler Kommission nicht schafft. Und immer schön an die kleinen Staaten denken, die sich schnell übergangen fühlen. Europa und Russland: keine Entspannung ohne Abschreckung. Mag die Nato mit dem Säbel rasseln - Moskau setzt ihn ein! Ja, Schäuble ist alt genug, nicht mehr drumherum zu reden. Jean-Claude Juncker, Frank-Walter Steinmeier, vor allem die beiden dürfen sich von seiner Kritik angesprochen fühlen. Doch das hat seinen Preis. Dass einer, der so Klartext redet, Bundespräsident wird - damit ist angesichts der politischen Konstellationen nicht zu rechnen.

Einen guten Morgen wünscht
Ihr Stephan-Andreas Casdorff, Tagesspiegel-Chefredakteur

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