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Dieter Romann, Präsident der Bundespolizei, holte den Verdächtigen Ali B. nach Deutschland zurück.

© Jochen Lübke/dpa

Casdorffs Agenda: Die Rückholung von Ali B. bringt nur Helden auf Zeit

Im Mordfall der 14-jährigen Susanna hat der Chef der Bundespolizei den Verdächtigen persönlich zurück nach Deutschland geholt. Sein Handeln könnte auf lange Sicht zum Problem für Merkel und Co. werden. Ein Kommentar.

Ein Kommentar von Stephan-Andreas Casdorff

Deutschlands neuer Held: Dieter Romann, Chef der Bundespolizei. Er holt einen des Mordes Verdächtigen aus dem Irak zurück, dank seiner Kontakte zu den Kurden. Höchstpersönlich kümmert er sich, ohne viel Federlesens, gemeinsam mit der GSG 9.

Das hatten wir lange nicht. Soll die irakische Regierung sich mal beschweren, wird er sich gedacht haben. Die deutsche dürfte es nicht tun. Höchstens, wenn Romann vor den Innenausschuss geladen und zum Flüchtlingsthema insgesamt befragt wird. Er hätte nämlich auch da ohne viel Federlesens gehandelt, an der Grenze.

Romann hatte konkrete Pläne, die zu schließen, hat sie auch vorgelegt. Und wenn die Einzelheiten bekannt werden – dann kommen Bundeskanzlerin, Ex-Innenminister und Ex-Kanzleramtschef womöglich in Bedrängnis, warum sie nicht gehandelt haben. Aber damals waren sie ja die Helden.

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