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Der Menschenrechtsbeauftragte der Bundesregierung, Christoph Strässer tritt Ende Februar von diesem Amt zurück. Der 66-Jährige SPD-Politiker will sich künftig auf seine Arbeit als Bundestagsabgeordneter konzentrieren.

© Rolf Zöllner/epd

Casdorffs Agenda: Eine Frage der Glaubwürdigkeit

Der Menschenrechtsbeauftragte der Bundesregierung gibt sein Amt auf - für den Kritiker des Asylpakets II ist das ein Ausweis der eigenen Glaubwürdigkeit.

Diakonie, Caritas, Jesuiten-Flüchtlingsdienst, Amnesty International, Deutsches Institut für Menschenrechte, Arbeiterwohlfahrt, Paritätischer Gesamtverband, Deutscher Anwaltsverein, Neue Richtervereinigung, Republikanische Anwältinnen und Anwälte, Bundespsychotherapeutenkammer, medico international, IPPNW... Und diese Liste von Organisationen ist nicht vollständig. Alle haben sie Stellung bezogen gegen weitere Asylverschärfungen. Verständlich, dass der Menschenrechtsbeauftragte der Regierung, der SPD-Abgeordnete Christoph Strässer, da sein Amt aufgibt. Immerhin ist er auch gegen das Asylpaket II, das morgen im Bundestag verabschiedet wird. So wird der Abschied Ausweis der eigenen Glaubwürdigkeit.

Vor dem Hintergrund ist auch zu verstehen, wie Außenminister Frank-Walter Steinmeier - bei dem das Amt des Beauftragten angesiedelt ist - den Entschluss seines Parteifreundes quittiert: "Halbe Sachen gab es für Christoph Strässer nie." Das klingt nach höherer Diplomatie. Und richtig: Würde Steinmeier Strässer und den vielen Organisationen ganz zustimmen - was hieße das für sein Amt?

Einen guten Morgen wünscht
Ihr Stephan-Andreas Casdorff, Tagesspiegel-Chefredakteur

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