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Ein unwürdiges Hin und Her bestimmt derzeit das deutsch-türkische Verhältnis.

© Marijan Murat, dpa

Casdorffs Agenda: Erdogan, die tägliche Herausforderung

Der türkische Präsident meint, alle Türken unterstehen ihm. Auch wenn sie die deutsche Staatsbürgerschaft haben.

CDU, SPD und Grüne - alles "Feinde der Türkei", Politiker mit "engem politischen Horizont", die sich "dem Populismus und der Ausgrenzung" beugen, Diskriminierungen und Rassismus schüren. Sagt der Sprecher des Sultans, der im eigenen Land genau das tut, was er anderen vorwirft. Recep Tayyip Erdogan, die tägliche Herausforderung. Sie wird mit der Wahl in Deutschland nicht enden, wenn dem unwürdigen Hin und Her kein Ende gemacht wird. Denn Erdogans Doktrin ist: Einmal Türke, immer Türke, wo auch immer die leben und selbst wenn sie inzwischen deutsche Staatsangehörige sind. Sie alle unterstehen ihm. Beim TV-Duell hat Martin Schulz Angela Merkel hier zu einer klareren Haltung gezwungen, immerhin das. Die EU-Beitrittsverhandlungen mindestens suspendieren, genauso die Vorbeitrittsfinanzhilfen, die Reisewarnungen verschärfen - über solche Folgerungen aus der fortwährenden Provokation werden sich CDU, SPD und Grüne einig werden. Weil sie zwar Gegner des Erdogan-Regimes sind, aber Freunde einer demokratischen Türkei. Deren Vertreter es noch gibt. Und das macht den Horizont auf für bessere Beziehungen.

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