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Heiko Maas (SPD), Bundesaußenminister

© dpa

Casdorffs Agenda: Heiko Maas sollte nicht zu gönnerhaft sein

Der SPD-Minister gratuliert Annegret Kramp-Karrenbauer zur Wahl - von Spitzenpolitiker zu Spitzenpolitiker. Das steht ihm nur vordergründig zu. Ein Kommentar.

Ein Kommentar von Stephan-Andreas Casdorff

Nach der Wahl von Annegret Kramp-Karrenbauer gab es ja Einiges, das bemerkenswert war. Meistens im Hintergrund oder aus dem Hintergrund. Wie für sie gearbeitet worden sei, mit welchen Tricks, vor den Abstimmungen, im Saal, sogar über die Mikrofonanlage wurde gemutmaßt. Als ob es daran gelegen hätte. Als hätte Friedrich Merz deshalb nicht die rechte, pardon, die richtige Stimmenzahl erhalten.

Nein, Annegret Kramp-Karrenbauer, kurz AKK, hat gewonnen, weil sie die Delegierten gewann. Sie, ungeschlagene saarländische Wahlkampfmeisterin. So ein bisschen was vom Lorbeerkranz abhaben möchte andererseits mancher dann auch. Nehmen wir zum Beispiel Heiko Maas. Der Sozialdemokrat ist inzwischen Bundesminister des Auswärtigen. Und schickt AKK einen Tweet, mit dem Satz: „Der Anteil der SaarländerInnen in der Spitzenpolitik wird schon selbst mir suspekt.“

Ja, der Herr Maas, mal eben so von Spitzenpolitiker zu Spitzenpolitiker, auf einer Ebene gewissermaßen. Nein, das ist keine eine Ebene. Trotz seines Amts nicht. Denn Maas, der dreimalige Wahlverlierer im Saarland, wo rund 540.000 Menschen ihre Stimme abgeben haben, aber in der Mehrheit nicht für ihn, ist weswegen an der Spitze? Wegen Sigmar Gabriel. Der, weiland noch SPD-Chef, hat ihn nach Berlin in die Bundesregierung geholt. Gabriel war sein Gönner. Unbedankt. Drum Vorsicht auch nur vor Anflügen von Gönnerhaftigkeit.

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