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Der Thüringer AfD Fraktions- und Landesvorsitzende Björn Höcke.

© dpa

Casdorffs Agenda: Höckes Alternative mutet totalitär an

"Parteiliche Ordnungsmaßnahmen" soll es nach der Dresdner Rede für Björn Höcke geben, sagt die AfD. Aber so wirklich ausschließen will ihn dann doch niemand.

Als ob das im Grundsatz etwas ändern würde: dass Frauke Petry leidenschaftlich für den Ausschluss von Björn Höcke aus der AfD eingetreten sein soll. Tatsache ist, dass der Vorstand eine Alternative gefunden hat. Es soll „parteiliche Ordnungsmaßnahmen“ geben. Was zwar alles bis hin zum Ausschluss bedeuten kann, aber nicht muss. Denn wahrscheinlich ist der nicht. Wäre der AfD-Bundesvorstand sich einig, hätte er Höcke, den Mann mit der üblen Dresdner Rede, schon jetzt rausgesetzt.

Ist er aber nicht, weil drei aus der Spitze für den Chef der thüringischen AfD eintreten, darunter der intellektuelle Kopf der Bundespartei, Alexander Gauland. Höcke konnte sich noch immer auf ihn verlassen; Gauland findet dessen gewagtes Spiel mit Worten, dessen Anspielungen auf braune Zeiten, nicht anstößig.

Und der Versuch, den äußersten rechten Rand abzugrasen, verbindet den beurlaubten hessischen Geschichtslehrer Höcke mit dem ehemaligen hessischen Staatskanzleichef. Dass selbst manchem in der AfD jetzt bange wird vor dem, was Höcke ruft, spricht Bände. Sein Kampf nimmt der Partei den letzten Deckmantel der Bürgerlichkeit. Höckes Alternative mutet totalitär an. Wer das ändern will, darf keine Höckes dulden.

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