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Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU).

© Tobias Schwarz/AFP

Casdorffs Agenda: Jens Spahn trifft die Wirklichkeit

Ihre Petition hat Sandra Schlensog berühmt gemacht. Jetzt trifft die Hart-IV-Empfängerin den CDU-Minister. Er soll ein Gefühl bekommen, für das Leben vom Minimum. Ein Kommentar.

Ein Kommentar von Stephan-Andreas Casdorff

Der Hartz-IV-Regelsatz beträgt für einen Alleinstehenden 416 Euro im Monat und für einen volljährigen Partner in einer Bedarfsgemeinschaft 374 Euro. Ein Kind zwischen sieben und 14 Jahren bekommt 296 Euro. 2017 gab es durchschnittlich 6,07 Millionen Hartz-IV-Bezieher. So weit die Fakten. Und das Gefühl? Es ist weit verbreitet, dass Hartz IV zur Rutschbahn in die Armut wird.

Das will Sandra Schlensog an diesem Sonnabend Jens Spahn bei einem Treffen in Karlsruhe erklären. Der CDU-Konservative und Bundesminister findet nämlich ganz im Gegenteil zu Schlensog, dass Hartz-Gesetze die Antwort der Solidargemeinschaft auf Armut sind. Schlensog, 40, geboren in Stralsund, alleinerziehend, ein Sohn, wird Spahns Begegnung mit der Wirklichkeit: Die gelernte Bürokauffrau hat immer wieder mit Zeitverträgen gearbeitet, ist dann krank geworden, hat es in Baden-Württemberg neu versucht. Ihr Internetshop für Geschenkartikel floppte.

Schlensog gibt nicht auf; sie will ja nicht ewig von Hartz IV leben. Spahn, 37, verheiratet, kinderlos, kennt die Fakten; jetzt soll er ein Gefühl dafür bekommen, wie es ist, vom Hartz-Regelsatz zu leben. Auf der Internet-Plattform change.org fordern inzwischen 195.000 Nutzer, dass der Minister es selbst ausprobiert. Nun, dem Gespräch hat er sich schon mal nicht verweigert.

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