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Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble bei seiner Rede zum Tag der Deutschen Einheit.

© AFP/Michael Kappeler

Casdorffs Agenda: Merkels Schwäche lässt Schäuble glänzen

Je schwächer Kanzlerin Angela Merkel wird, desto stärker wirkt Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble: Analytisch, rhetorisch, programmatisch. Ein Kommentar.

Ein Kommentar von Stephan-Andreas Casdorff

Lange hat er sich im neuen Amt zurückgehalten, aber jetzt scheint es ihm doch an der Zeit zu sein, diese Zurückhaltung aufzugeben. Und wie! Gemeint ist der Bundestagspräsident und CDU–Grande Wolfgang Schäuble. Je schwächer Angela Merkel wird, als Kanzlerin wie als CDU–Vorsitzende, desto deutlicher wird seine Stärke, analytisch, rhetorisch, programmatisch. Zuletzt so bei der Rede zur Deutschen Einheit, im Angesicht der Kanzlerin.

Dagegen Merkels Auftritt bei der Jungen Union. Von Inspiration konnte da nicht die Rede sein. Und nun das Interview in der „Bild am Sonntag“: Schäuble redet davon, dass unsere Demokratie gefestigt genug ist, auch eine Minderheitsregierung auszuhalten – weil die Stellung des Kanzlers in unserer Verfassung so stark sei. Wenn das keine Botschaft ist. Sie kann so gelesen werden: Es braucht dafür, wenn es denn so weit kommen sollte, einen starken Kanzler. Merkel ist es nicht. Bei aller Zurückhaltung.

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