zum Hauptinhalt
Nah und fern zugleich - das Verhältnis zwischen Horst Seehofer und Angela Merkel ist ambivalent.

© Rainer Jensen/dpa

Casdorffs Agenda: Seehofer muss sich entscheiden

Will er Angela Merkel stützen - oder stürzen? CSU-Chef Horst Seehofer kann nicht so weitermachen, wie er es bisher tut. Ein Kommentar.

Wenn Horst Seehofer von großen Problemen in der Union spricht – dann darf man nicht darüber schweigen, dass er ein Teil dieser Probleme ist. Gottlob tut das auch keiner in der C-Partei von Angela Merkel.

Peter Tauber, Michael Grosse-Brömer, andere: Der CSU-Chef muss sich die dringende, drängende Frage gefallen lassen, was er eigentlich will. Wenn er das selber weiß. Will er Merkel als Bundeskanzlerin stürzen? Oder will er sie stützen? Beides auf einmal geht nicht. Zumal Merkel doch schon die Politik macht, die die CSU will. Oder jedenfalls der CSU-Politik gerade in puncto Flüchtlinge nichts mehr entgegensetzt.

Seehofer muss sich entscheiden. Denn so kann er nicht weitermachen, ganz und gar nicht. Merkel und die CDU permanent anzuranzen in der Annahme, dass die Wähler das attraktiv finden könnten – das ist ein fataler Irrglaube. Und er wird sich mit bald jedem Tag mehr als solcher erweisen.

Die Unionsparteien sinken in den Umfragen, demnächst landen sie bei unter 30 Prozent. Da hilft es ihnen auch nichts, dass die SPD noch viel schlechter abschneidet. Ein jeder kehre vor seiner eigenen Tür. Oder er wird ausgekehrt. Auch einem Seehofer kann das passieren.

Einen guten Morgen wünscht
Ihr Stephan-Andreas Casdorff, Tagesspiegel-Chefredakteur

Casdorffs Agenda erscheint jeden Morgen in der Morgenlage, dem Newsletter für Politik- und Wirtschaftsentscheider, den sie hier kostenlos abonnieren können.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false