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Militärparade in Teheran: Präsident Hassan Rouhani erklärt, von seinem Land gehe keine Gefahr aus für die Nachbarstaaten aus.

© ATTA KENARE/AFP

Casdorffs Agenda: Verhandlungen über Iran-Abkommen nicht ohne Israel führen

In allen Gesprächen über das Iran-Atomabkommen muss auch die Sicherheit Israels eine Rolle spielen. Denn die Spannungen zwischen beiden Ländern steigen. Ein Kommentar.

Ein Kommentar von Stephan-Andreas Casdorff

Es ist umso wichtiger, dass jetzt auf höchsten politischen Ebenen über den Konflikt mit dem Iran und das Iran-Atomabkommen gesprochen wird, als unterhalb des Radars der weltweiten öffentlichen Wahrnehmung große Gefahr wächst. Dieser Tage – und ausgerechnet im Umfeld des 70. Unabhängigkeitstages – zieht sich das ohnehin angespannte Verhältnis zwischen Israel und dem Mullah-Regime in Teheran weiter zu.

Aus Israel wird schon berichtet, dass die Art der Konfrontation über dem syrischen und libanesischen Luftraum den Charakter einer direkten Auseinandersetzung annehme. So starben sieben iranische „Berater“ bei dem Angriff auf eine syrische Luftwaffenbasis. Und wer weiß, wie eng die Bande zwischen dem Iran und Syriens Schreckensherrscher Baschar al Assad ist, wird das nicht für eine vernachlässigenswerte Nachricht halten.

Die Spannungen an der israelischen Nordgrenze nehmen zu, auch deshalb, weil sich Israel von iranischen Drohnen bedroht fühlt. Eine wurde gerade im Grenzgebiet zum Libanon abgeschossen, und der Streit geht darum, ob sie bewaffnet war oder nicht. Gleichviel, die USA werden genau Bescheid wissen und die Sorge Israels um seine Sicherheit bestimmt in alle Gespräche über das Iran-Abkommen einfließen lassen.

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