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Politik: Castor-Transport: Strecke über Arendsee nach Gorleben nicht genehmigt

Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) will den beantragten Rücktransport von verglasten hochradioaktiven Abfällen aus der Wiederaufbereitungsanlage im französischen La Hague ins Zwischenlager Gorleben über den Kurort Arendsee in Sachsen-Anhalt nicht genehmigen. "Damit schließt sich das BfS den von den Innenministern von Niedersachsen und Sachsen-Anhalt geäußerten Sicherheitsbedenken an", sagte der Präsident der Behörde, Wolfram König, dem Tagesspiegel.

Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) will den beantragten Rücktransport von verglasten hochradioaktiven Abfällen aus der Wiederaufbereitungsanlage im französischen La Hague ins Zwischenlager Gorleben über den Kurort Arendsee in Sachsen-Anhalt nicht genehmigen. "Damit schließt sich das BfS den von den Innenministern von Niedersachsen und Sachsen-Anhalt geäußerten Sicherheitsbedenken an", sagte der Präsident der Behörde, Wolfram König, dem Tagesspiegel. Beide Ministerien hatten argumentiert, dass ein Transport von Arendsee ins Zwischenlager in Gorleben nicht gesichert werden könne.

Die Deutsche-Bahn-Tochter Nuclear Cargo + Service GmbH (NCS) hatte im Juli vergangenen Jahres die Genehmigung für einen Transport von sechs Glaskokillen mit hochradioaktiven Abfällen aus der Wiederaufbereitung abgebrannter Kernbrennstäbe aus dem französischen La Hague nach Gorleben beantragt. Die Genehmigung sollte für den Zeitraum bis zum Ende des Jahres 2000 gelten, der Transport sollte über die gewohnte Strecke erfolgen. Dabei wurden die Castorbehälter bislang auf unterschiedlichen Bahnstrecken bis zum Bahnhof von Dannenberg gebracht und dort auf Tieflader umgeschlagen, die sie ins Zwischenlager Gorleben brachten. Dabei kam es regelmäßig zu teils erheblichen Auseinandersetzungen zwischen Atomkraftgegnern und der Polizei. Im Mai 1997 wurden die Transporte vorübergehend ausgesetzt, weil an den Außenflächen zahlreicher Transportbehälter unzulässig hohe Strahlungswerte festgestellt worden waren. Diese Strahlenschutzprobleme sind nach Angaben Königs nun beseitigt, die NCS wollte die Transporte ins Zwischenlager in diesem Jahr wieder aufnehmen. Schon kurze Zeit nach der Antragstellung teilte das Eisenbahnbundesamt aber mit, dass ein Transport über die gewohnte Route in diesem Jahr nicht in Frage komme, da eine Eisenbahnbrücke defekt sei.

Die NCS änderte daraufhin ihren Antrag und schlug vor, die Behälter in Arendsee, einem Kurort im Norden Sachsen-Anhalts von den Bahnwaggons umzuladen und vorn dort aus mit Tiefladern nach Gorleben zu bringen. Die Innenminister von Niedersachsen und Sachsen-Anhalt, Heiner Bartling und Manfred Püchel, erklärten einen Transport über diese Strecken für objektiv nicht absicherbar, da sie durch dichtes Waldgebiet führten, das bis an den Straßenrand reiche.

löb

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