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Politik: CDU gewinnt in fast allen Städten zehn Prozent hinzu - Starke Stimmenverluste für Republikaner

Für die CDU endet das Wahljahr 1999, wie es mit der Landtagswahl in Hessen begann: mit einem glänzenden Sieg. Zwar liegen wegen des komplizierten Kommunalwahlrechts in Baden-Württemberg die endgültigen Zahlen noch nicht vor, doch klar ist: Die Union kann in den größeren Städten des Südwestens fast durchgängig Zuwächse um die zehn Prozent verzeichnen - also gerade dort, wo die Bundespolitik am stärksten auf Kommunalwahlen durchschlägt.

Für die CDU endet das Wahljahr 1999, wie es mit der Landtagswahl in Hessen begann: mit einem glänzenden Sieg. Zwar liegen wegen des komplizierten Kommunalwahlrechts in Baden-Württemberg die endgültigen Zahlen noch nicht vor, doch klar ist: Die Union kann in den größeren Städten des Südwestens fast durchgängig Zuwächse um die zehn Prozent verzeichnen - also gerade dort, wo die Bundespolitik am stärksten auf Kommunalwahlen durchschlägt. In Mannheim, der zweitgrößten Stadt des Landes, löst die CDU die SPD zum ersten Mal nach dem Krieg als stärkste politische Kraft ab. Die landesweit niedrige Wahlbeteiligung liegt in Mannheim bei sogar nur 38 Prozent.

Die Sozialdemokraten notieren an der Wahlbörse uneinheitlich: In der Tendenz haben sie leichte Verluste zu verkraften, gleichwohl gelangen ihnen in einigen Städten Zuwächse, in Ulm zum Beispiel immerhin fast sechs Prozent. Die großen Verlierer aber sind die Grünen und die rechtsextremen "Republikaner". Die FDP hält sich einigermaßen stabil, worauf FDP-Landeschef Walter Döring den Wahlsonntag sogleich zum Freudentag erklärte: Die CDU habe eindeutig vom Bundestrend profitiert, während die Liberalen in stürmischer Zeit in ihrem Stammland "ein Zeichen für den Wiederaufstieg" gesetzt hätten.

Der bundespolitischen Einfärbung der Kommunalwahl ist es wohl auch zu verdanken, dass die "Republikaner", in Baden-Württemberg immerhin schon in der zweiten Wahlperiode im Landtag, diesmal deutliche Stimmeinbußen hinnehmen müssen. Die Rechtsaußenpartei, sagt CDU-Landesgeneralsekretär Volker Kauder, sei eine Protestpartei. "Der Protest kann jetzt aber auch bei der CDU abgeliefert werden." Die Strategie von Ministerpräsident Erwin Teufel (CDU) ging voll auf: Er, der die Kohl-Regierung in Bonn über alle Maßen loyal unterstützt hatte, formt seinen Landesverband seit der verlorenen Bundestagswahl nach bayerischem Vorbild zur süddeutschen Regional- und Protestpartei gegen die rot-grüne Koalition in Berlin.

Besonders bitter ist das Ergebnis vom Sonntag für die Grünen. Sie fielen zum Beispiel in Heilbronn von 11,1 Prozent unter die Fünf-Prozent-Hürde. In den ländlichen Gemeinden, wo nach Köpfen, nicht nach Parteien gewählt wird, fallen die Pendelschläge allerdings viel geringer aus.

Reiner Ruf

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