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Maria Franziska Flachsbarth, Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ). (Archivbild)

© Thilo Rückeis

CDU-Politikerin zur Katholischen Kirche: "Aufpassen, dass unser Weg nicht karikaturenhaft wird"

Katholiken beraten beim „Synodalen Weg“, wie die Kirche Vertrauen zurückgewinnen kann. Nicht alle Teilnehmer sind überzeugt vom Sinn der Veranstaltung.

Die Einen trafen sich in Frankfurt, die Nächsten in Dortmund und wieder Andere in Berlin. Geprägt von den besonderen Bedingungen der Coronakrise fand am Freitag zum ersten Mal seit Januar erneut eine Zusammenkunft des „Synodalen Wegs“ der katholischen Kirche statt.

Dabei handelt es sich um einen innerkirchlichen Gesprächs- und Reformprozess, den Deutschlands Bischöfe und die im Zentralkomitee der deutschen Katholiken zusammengeschlossenen Laien unter dem Eindruck der Missbrauchsskandale der letzten Jahre gestartet hatten, um neues Vertrauen zurückzugewinnen.

„Heute geht es nicht um Abstimmungen, heute geht es um Argumente“, sagte der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Limburgs Bischof Georg Bätzing, in einer Pressekonferenz zum Auftakt.

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Beschlossen wurde am Freitag nichts – aber nach einer Zeit der Videokonferenzen und Telefonschalten war es vielen Delegierten wichtig, wieder einmal persönlich über Inhalte zu sprechen. Im Zentrum der Beratungen standen zwei Arbeitstexte zur Rolle von Frauen in der Kirche sowie zur Rolle der Sexualität.

„Wir wissen alle, dass sich die Zukunft der Kirche an der Frauenfrage entscheiden wird“, sagte die frühere Parlamentarische Staatssekretärin Karin Kortmann (SPD). In den Arbeitstexten wird etwa eine stärkere Beteiligung von Frauen an der Leitung von Pfarreien und Gemeinden vorgeschlagen.

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Zu viel Diskussion um Selbstverständliches

Doch deutlich wurde auch, wie unverständlich die inneren Angelegenheiten der katholischen Kirche mittlerweile für große Teile der Öffentlichkeit sind. „In meinem richtigen Leben spreche ich über solche Fragen nicht mehr“, sagte Maria Flachsbarth, Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (CDU).

Sie frage sich, ob die katholische Kirche, „wenn sie so neben der Spur läuft, in dem, was selbstverständlich ist, in dieser Gesellschaft noch systemrelevant“ sein könne. „Wir müssen aufpassen, dass das, was wir hier machen, nicht ein bisschen karikaturenhaft wird.“

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