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Politik: CDU-Spendenaffäre: Restbestände

Die "Norfolk"-Stiftung in Liechtenstein fungierte seit ihrer Gründung Anfang der 80er Jahre als diskreter Aufbewahrungsort für Gelder, über deren Herkunft und Verwendung die damaligen CDU-Finanzverwalter keine öffentliche Rechenschaft ablegen wollten. Nach Aussagen der Stiftungsbeiräte - des damaligen CDU-Kontenverwalters Horst Weyrauch und des CDU-Generalbevollmächtigten Uwe Lüthje - ruhten auf dem in Zürich geführten Stiftungskonto jahrelang die Restbestände aus Geldern der Staatsbürgerlichen Vereinigung.

Von Robert Birnbaum

Die "Norfolk"-Stiftung in Liechtenstein fungierte seit ihrer Gründung Anfang der 80er Jahre als diskreter Aufbewahrungsort für Gelder, über deren Herkunft und Verwendung die damaligen CDU-Finanzverwalter keine öffentliche Rechenschaft ablegen wollten. Nach Aussagen der Stiftungsbeiräte - des damaligen CDU-Kontenverwalters Horst Weyrauch und des CDU-Generalbevollmächtigten Uwe Lüthje - ruhten auf dem in Zürich geführten Stiftungskonto jahrelang die Restbestände aus Geldern der Staatsbürgerlichen Vereinigung. Ende der 80er Jahre, so Lüthje, wurde das Konto reaktiviert: Der damalige Schatzmeister Walther Leisler Kiep habe ihm Gelder gegeben, die laut Kiep von der Firma Siemens gekommen seien. Lüthje erinnert sich an fünf bis sechs Millionen Mark. Die "Siemens-Spur" ist allerdings bisher im Sand verlaufen: Vor dem Spenden-Ausschuss des Bundestages beteuerten frühere Siemens-Manager, nichts davon zu wissen. Woher das über "Norfolk" abgewickelte Geld dann stammen könnte, ist unklar. Die Buchungsbelege sind spärlich und schwer nachvollziehbar.

Am 10. April 1992 wurde die "Norfolk-Stiftung" aufgelöst. Weyrauch und Lüthje haben ausgesagt, dass der Restbestand von 1,5 Millionen Schweizer Franken auf Kieps Anweisung zwischen den drei Finanzjongleuren aufgeteilt worden sei - als eine Art Sondervergütung. Kiep bestreitet das.

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