zum Hauptinhalt
Ein Syrer sammelt nach dem mutmaßlichen Giftgasangriff im syrischen Chan Scheichun Teile von einer Straße ein.

© Omar Haj Kadournull/AFP

Chan Scheichum in Syrien: Russland will offenbar Ermittlungen zu Giftgaseinsatz unterstützen

Über die Verantwortung für den jüngsten Chemiewaffeneinsatz in Syrien wird gestritten. Nun deutet Bundesaußenminister Sigmar Gabriel an, dass es im Kreml Bewegung gibt.

Russland will nach Angaben von Bundesaußenminister Sigmar Gabriel (SPD) eine Untersuchung des mutmaßlichen Chemiewaffenangriffs im syrischen Chan Scheichun ermöglichen. Sein russischer Kollege Sergej Lawrow habe ihm in einem Telefonat versichert, dass seine Regierung den Weg frei machen wolle, um vor Ort zu untersuchen, "was denn nun tatsächlich dort geschehen ist", sagte Gabriel am Sonntagabend im ZDF. Er hoffe, dass dies "ein ernst gemeintes Angebot" sei.

Bei dem mutmaßlichen Chemiewaffenangriff in der nordwestsyrischen Kleinstadt waren am Dienstag mindestens 86 Menschen getötet worden, unter ihnen 31 Kinder. Der Westen macht Staatschef Baschar al Assad für die Attacke verantwortlich. Gabriel mahnte erneut, eine "weitere militärische Eskalation" müsse verhindert werden. "Man darf nicht so tun, als gehe es nur um Russland und die USA, es geht auch um den Iran, um Saudi-Arabien, um die Nachbarländer", sagte der Außenminister.

Es müsse versucht werden, "diesen Moment des Erschreckens auf allen Seiten dazu zu nutzen, die verschiedenen Parteien an einen Verhandlungstisch zu bekommen". Vor allem müsse es gelingen, Russland von "dieser unverbrüchlichen Treue gegenüber Assad" abzubringen.

Beim G7-Außenministertreffen am Montag und Dienstag im italienischen Lucca wolle er US-Außenminister Rex Tillerson gemeinsam mit seinen Kollegen aus Großbritannien, Frankreich und Italien davon zu überzeugen, den Fokus auf eine diplomatische Lösung des Konflikts zu legen. "Wir müssen jetzt die Russen und viele andere an den Verhandlungstisch bekommen", sagte Gabriel. Dafür sei die "kräftige Unterstützung" der USA nötig. (AFP)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false