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Chance auf Premieramt: Wahlumfrage in Belgien: Nationalist liegt vorn

Der Vorsitzende der nationalistischen Neu-Flämischen Allianz (N-VA), Bart De Wever, hat laut einer aktuellen Umfrage Chancen, künftiger belgischer Premierminister zu werden.

19 Prozent der Befragten der Umfrage wollten den flämischen Nationalisten als Regierungschef sehen, berichtete die französischsprachige Tageszeitung „La Libre Belgique“ am Samstag. Das Blatt ist für seine seriösen Befragungen bekannt. Die Belgier wählen am 13. Juni ein neues Parlament.

Ob De Wever nach einem Wahlerfolg zum Zuge kommt, ist aber längst noch nicht ausgemacht. Der 39-Jährige hat zwar in der Region Flandern eine große Gefolgschaft, nicht aber im zweisprachigen Brüssel und in der französischsprachigen Wallonie. Außerdem bekannte er unlängst in einem Interview, nicht am Posten des Premierministers interessiert zu sein. Die N-VA tritt offen für Flandern als einen selbständigen Staat ein.

Im unübersichtlichen belgischen Machtpoker hat der langjährige Chef der französischsprachigen Sozialisten, Elio Di Rupo, inzwischen gute Karten. Der 58-Jährige kommt laut Zeitung auf eine Zustimmung von 17 Prozent und hat auch im niederländischsprachigen Flandern Anhänger. „Ein frankophoner Premierminister: Diese Hypothese (...) wird zunehmend plausibler“, bilanzierte die Zeitung. Das Land hatte in den vergangenen Jahrzehnten stets niederländischsprachige Regierungschefs.

Auf Platz Drei der Umfrage (13 Prozent) rangiert Alexander De Croo, Chef der Liberalen in Flandern. De Croo hatte den Sturz der Regierung von Premier Yves Leterme verursacht, der seitdem nur noch geschäftsführend regiert. Dahinter kommt die flämische Christdemokratin und Parteifreundin Letermes, Marianne Thyssen, mit 12 Prozent Zustimmung. (dpa)

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