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China: Dammgegner soll sich selbst verletzt haben

Nach einer rechtsmedizinischen Untersuchung des Falles von Fu Xiancai behauptet China, der Dammgegner habe sich die Verletzungen selbst zugefügt, die schließlich zu seiner Lähmung geführt haben.

Peking - Die Lähmung von den Schultern abwärts soll von einem Sturz kommen, den Fu selbst herbeigeführt habe, berichtete am Donnerstag eine New Yorker Menschenrechtsorganisation, die sich auf eine rechtsmedizinische Untersuchung der chinesischen Polizei berief. Der Regierungskritiker hatte angegeben, nach einem Interview mit dem ARD-Fernsehen zusammengeschlagen worden zu sein. Human Rights in China (HRIC) äußerte Zweifel, ob die Untersuchung der chinesischen Behörden rechtmäßig abgelaufen sei und forderte eine unabhängige Prüfung.

Im Mai hatte das ARD-Studio Peking für mehrere Nachrichtensendungen über den Abschluss der Bauarbeiten am Drei-Schluchten-Staudamm berichtet. Dort wurde unter anderem auch Fu aus der Provinz Hubei interviewt. Er hatte berichtet, er habe ebenso wie viele andere Anwohner aus der Jangtse-Uferregion nicht die versprochenen Kompensationszahlungen für die notwendige Umsiedlung erhalten.

Anfang Juni wurde das ARD-Studio in Peking telefonisch unterrichtet, dass Fu von Mitgliedern einer «Schläger-Brigade» überfallen und zusammengeschlagen worden war. Dabei trug er lebensgefährliche Verletzungen davon, unter anderem eine angebrochene Wirbelsäule. NDR-Intendant Jobst Plog schrieb anschließend dem chinesischen Botschafter in Berlin einen Brief, in dem er offiziell Protest einlegte. Auch die Bundesregierung hatte sich äußerst besorgt gezeigt. (tso/AFP)

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