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China: Tibetischer Filmemacher muss ins Gefängnis

Ein tibetischer Filmemacher ist wegen "Spaltung des Vaterlandes" zu sechs Jahren Haft verurteilt worden.

Ein Gericht in Xining, der Hauptstadt der chinesischen Provinz Qinghai, habe das Urteil gegen Dhondup Wangchen am 28. Dezember gesprochen, berichtete am Donnerstag der US-Sender Radio Free Asia (RFA). Hintergrund seien seine Interviews mit Tibetern über den Dalai Lama, die Olympischen Spiele in Peking sowie chinesische Gesetze in Tibet.

Nach dem Ausbruch der blutigen Unruhen in Tibet war der 35-Jährige im März 2008 festgenommen worden. Er war für die Interviews, in denen sich die Tibeter kritisch über die Lage in dem Hochland äußerten, aus dem Exil nach China zurückgekehrt. Ein Teil der Aufnahmen, die er während seiner Arbeiten ins Ausland bringen konnte, wurden zu der Dokumentation "Die Angst hinter sich lassen" zusammengeschnitten.

Familienangehörige sind besorgt

In der Schweiz lebende Familienangehörige äußerten sich besorgt über seinen Gesundheitszustand. Dhondup Wangchen leide unter einer Leberkrankheit. Ihm werde medizinische Behandlung verwehrt. Die Organisation Reporter ohne Grenzen, die sich für Meinungsfreiheit einsetzt, kritisierte das Urteil scharf. "Die Strafe ist eine Schande für China", hieß es in einer Erklärung.

Wie die Internationale Kampagne für Tibet in Deutschland berichtete, wurde seinem Anwalt Li Dunyong im Juli 2009 untersagt, ihn gerichtlich zu vertreten. Nach dessen Angaben wurde der 35-Jährige in der Haft gefoltert. "Da er nichts anderes getan hat, als der berechtigten Kritik von Tibetern an der Situation in Tibet mit friedlichen Mitteln eine Stimme zu geben, fordern wir seine unverzügliche Freilassung", sagte Kai Müller von der Tibet-Kampagne.

Das Verfahren sei exemplarisch für das harte Vorgehen der chinesischen Behörden gegen abweichende Meinungen und Protest von Tibetern, meinte Müller. dpa

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