Politik: Chinesisch-amerikanische Krise: Kommen US-Piloten vor Gericht?
Zehn Tage nach dem amerikanisch-chinesischen Luftzwischenfall zeichnet sich keine Bewegung in den Bemühungen um eine Lösung des Konflikts ab. China bezeichnete die bisherigen US-Erklärungen erneut als "nicht akzeptabel" und beharrte auf einer offiziellen Entschuldigung, die von Washington weiter abgelehnt wird.
Zehn Tage nach dem amerikanisch-chinesischen Luftzwischenfall zeichnet sich keine Bewegung in den Bemühungen um eine Lösung des Konflikts ab. China bezeichnete die bisherigen US-Erklärungen erneut als "nicht akzeptabel" und beharrte auf einer offiziellen Entschuldigung, die von Washington weiter abgelehnt wird. Die Führung in Peking schloss ein Verfahren gegen die Besatzung des auf der chinesischen Insel Hainan notgelandeten Aufklärungsflugzeugs nicht aus. Amerikanische Diplomaten kamen am Dienstag zum fünften Mal mit der Crew zusammen.
Der US-Nachrichtensender CNN berichtete unter Berufung auf amerikanische Regierungsbeamte, dass ein dritter US-Entwurf einer gemeinsamen Erklärung zur Lösung des Konflikt von China zurückgewiesen worden sei. Ein vierter Entwurf sei nun in Arbeit. Wie CNN weiter meldete, war der US-Aufklärer Pentagon-Angaben zufolge auf Autopilot geschaltet, als er Sonntag vor einer Woche mit einem chinesischen Kampfjet zusammenstieß. Dies widerlegt nach amerikanischer Auffassung ganz klar die chinesische Darstellung, dass die US-Maschine den Jet durch einen plötzlichen Schwenk gerammt habe.
Die bisherige Stellungnahme der USA sei nach wie vor für das chinesische Volk unannehmbar, sagte der Sprecher des Außenministeriums, Zhu Bangzao, am Montagabend auf einer Pressekonferenz in Buenos Aires. Chinas Präsident Jiang Zemin besucht zurzeit Argentinien. China besitze "jedes Recht, eine Untersuchung zu dem Vorfall" voranzutreiben. "Wir werden mit der Besatzung und der Maschine entsprechend unserer Gesetze verfahren", sagte Zhu. China sei zwar nicht daran interessiert, dass der Zwischenfall die Beziehungen zu den USA beeinträchtige, aber Washington müsse dem chinesischen Volk Rede und Antwort stehen. Der amerikanische Bürgerrechtler Jesse Jackson hat sich unterdessen als Vermittler in dem Konflikt angeboten.