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Politik: Chirac und Kohl: Euro-Termin gilt

Gipfel in Weimar vereinbart gemeinsame Hochschule / Differenzen über EU-Reform WEIMAR (ca).Nach den Irritationen zwischen Bonn und Paris in den vergangenen Monaten haben Bundeskanzler Kohl, Frankreichs Staatspräsident Chirac und Ministerpräsident Jospin auf dem deutsch-französischen Gipfeltreffen in Weimar am Freitag demonstrativ Einigkeit gezeigt.

Gipfel in Weimar vereinbart gemeinsame Hochschule / Differenzen über EU-Reform WEIMAR (ca).Nach den Irritationen zwischen Bonn und Paris in den vergangenen Monaten haben Bundeskanzler Kohl, Frankreichs Staatspräsident Chirac und Ministerpräsident Jospin auf dem deutsch-französischen Gipfeltreffen in Weimar am Freitag demonstrativ Einigkeit gezeigt."Ich freue mich, daß wir eine Wiederbelebung erreichen konnten", sagte Chirac nach den Gesprächen im Schloß Belvedere.Die Außenminister beider Staaten unterzeichneten in Weimar eine Regierungsvereinbarung über die Gründung einer deutsch-französischen Hochschule. Kohl und Chirac bekräftigten, daß der Euro wie geplant 1999 kommen werde."Es ist überhaupt kein Zweifel, daß wir pünktlich und den Kriterien entsprechend den Euro beginnen", sagte der Bundeskanzler.Chirac stimmte dem zu.In der Frage der EU-Erweiterung bekräftigte Chirac die französische Position, wonach vor der Erweiterung der EU um die osteuropäischen Staaten eine Reform der bestehenden Institutionen der Gemeinschaft folgen müsse."Wenn sie nicht erfolgen, wird auch die Erweiterung nicht erfolgen", sagte der Präsident.Kohl stimmte dem mit den Worten "das ist doch ganz selbstverständlich" zu.Vertiefung und Erweiterung der EU seien für ihn kein Gegensatz, sagte er.Auf dem letzten EU-Gipfel in Amsterdam, auf dem es um diese Reformen ging, sei "einiges liegengeblieben, das nachgeholt werden muß", sagte der Kanzler. Vor dem für November geplanten Beschäftigungsgipfel der EU in Luxemburg, den Paris gegen deutsche Widerstände durchgesetzt hatte, haben sich die Positionen beider Regierungen angenähert.Angesichts von 20 Millionen Arbeitslosen in der Gemeinschaft sei das "ein zwingendes Thema", sagte der Bundeskanzler."Wir sind jetzt wirklich in der Lage einen richtigen Ansatz zu finden", sagte Jospin. Einig, so der Bundeskanzler, sind sich beide Länder darin, bei der Luft- und Raumfahrt zu einer "europäischen Antwort" auf die amerikanische Konkurrenz zu kommen.Damit deutet sich bei der Umstrukturierung des Airbus-Konsortiums Bewegung an.Bei der neuen deutsch-französischen Hochschule, deren Einrichtung in Weimar beschlossen wurde, handelt es sich um einen Verbund von Universitäten beider Länder.

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