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Chronologie: Stationen des Aids-Prozesses in Libyen

Nach acht Jahren Haft in Libyen sind fünf bulgarische Krankenschwestern und ein palästinensisch-bulgarischer Arzt wieder frei. Ein Überblick über die wichtigsten Ereignisse seit der Festnahme 1999.

16. Februar 1999

: Tripolis gibt die Festnahme mehrerer am Krankenhaus von Benghasi beschäftigter Krankenschwestern bekannt.

7. Februar 2000: Der Prozess gegen fünf bulgarische Krankenschwestern und einen palästinensischen Arzt wird eröffnet. Der Arzt erhält im Juni 2007 die bulgarische Staatsbürgerschaft.

2. Juni 2000: Sofia teilt mit, die Krankenschwestern seien bei den Ermittlungen nach eigener Aussage gefoltert worden.

16. Juni 2000: Für die sechs Angeklagten, die auf nicht schuldig plädieren, wird die Todesstrafe gefordert.

17. Februar 2002: Ein Gericht in Libyens Hauptstadt Tripolis gibt den Fall wegen Mangels an Beweisen für den Vorwurf vorsätzlicher Tötung an die Staatsanwaltschaft zurück.

3. Juni 2002: Die Staatsanwaltschaft hält an dem Vorwurf "Auslösen einer Epidemie" fest und bringt ein neues Verfahren auf den Weg.

26. August 2002: Die Anklagekammer in Benghasi überweist den Fall an ein Strafgericht der Stadt. Drei der Angeklagten geben an, sie seien zu Schuldgeständnissen gezwungen worden.

8. Juli 2003: Der Prozess wird wieder aufgenommen.

3. September 2003: Ein französischer und ein italienischer Experte sagen als Zeugen aus, die Verbreitung des Aids-Virus in dem Krankenhaus resultiere aus schlechten Hygiene-Bedingungen.

6. Mai 2004: Die Krankenschwestern und der Arzt werden zum Tode verurteilt. Sie gehen in Berufung.

25. Dezember 2005: Das Oberste Gericht nimmt die Berufung an.

11. Mai 2006: Ein neuer Prozess wird in Tripolis eröffnet.

19. Dezember 2006: Das Gericht bestätigt die Todesstrafe.

17. Februar 2007: Die Verurteilten legen erneut Berufung ein.

20. Juni 2007: Der Staatsanwalt fordert eine Bestätigung der Todesstrafe.

10. Juli 2007: Die Gaddafi-Stiftung gibt bekannt, dass die Opferfamilien finanzielle Entschädigungen akzeptiert haben.

11. Juli 2007: Das Oberste Gericht bestätigt die Todesstrafe.

17. Juli 2007: Der Oberste Justizrat Libyens wandelt die Todesstrafen in lebenslange Haftstrafen um. Bulgarien kündigt an, umgehend die Auslieferung der sechs zu beantragen.

19. Juli 2007: Bulgarien beantragt die Ausreise der sechs.

24. Juli 2007: Die fünf Krankenschwestern und der Arzt kehren nach Bulgarien zurück und werden umgehend von Präsident Georgi Parwanow begnadigt.

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