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Die Vorsitzenden der AfD-Fraktion im Bundestag, Alexander Gauland und Alice Weidel, begrüßen sich am 21.November 2017 im Bundestag.

© Silas Stein/dpa

Civey-Umfrage: 45 Prozent der Deutschen sehen AfD als Gewinner des Jamaika-Scheiterns

Welche Partei profitiert am meisten von der geplatzten Sondierung? Eine Umfrage zeigt: die AfD. Davon geht zumindest fast die Hälfte der Deutschen aus.

Von Laura Hofmann

Eine deutliche Mehrheit der Deutschen geht davon aus, dass die AfD von allen Parteien den größten Nutzen aus dem Scheitern der Jamaika-Gespräche ziehen wird. Das zeigt eine vom Tagesspiegel in Auftrag gegebene repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey. Demnach glauben 45,1 Prozent, dass die AfD als Gewinner aus dem Jamaika-Aus hervorgeht.

Mit deutlichem Abstand dahinter liegt die FDP. 13 Prozent der Deutschen sind der Ansicht, dass die Partei um Christian Lindner, welche die Sondierungsgespräche in der Nacht zu Montag platzen ließ, am stärksten vom Scheitern eines möglichen Bündnisses aus Union, FDP und Grünen profitiert.

Dahinter liegen SPD (11,8), Grüne (10,1) und CDU/CSU (9,0). Die Linke kommt am schlechtesten weg: Nur 1,8 Prozent der Bürger denken, das Aus der Jamaika-Gespräche könnte positive Auswirkungen auf das Ansehen der Linkspartei haben.

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Unterschiede zwischen Ost und West

Besonders junge Menschen sind der Auffassung, dass die AfD durch den Abbruch der Sondierungsgespräch gewinnt: In der Gruppe der 18-29-Jährigen sind 47,6 Prozent dieser Meinung. Bei den 50-64-Jährigen sind es mit 44,1 Prozent etwas weniger.

Der Vergleich zwischen Ost-und Westdeutschland zeigt: Mehr Westdeutsche gehen davon aus, dass die AfD am meisten profitiert, nämlich 45,5 Prozent im Vergleich zu 43,8 Prozent in Ostdeutschland. Dagegen sind mehr Ostdeutsche der Meinung, die FDP gewinne an Ansehen, nämlich 16 Prozent im Vergleich zu 12,3 Prozent in Westdeutschland.

Gebildetere Menschen schätzen AfD-Gewinn höher ein

Deutliche Unterschiede sind zwischen Menschen verschiedener Bildungsniveaus zu beobachten: Menschen, die ihre Schulausbildung mit Abitur abgeschlossen haben, denken zu einem deutlich größeren Anteil, dass der AfD das Jamaika-Aus zugute kommt, nämlich 47,2 Prozent. Dagegen glauben das nur 37,8 Prozent derjenigen mit Hauptschulabschluss oder gar keinem Abschluss. Ähnliche Differenzen gelten für die Einschätzungen für die FDP: Hier stehen 12,7 Prozent (mit Abitur) gegen 19,8 Prozent (Hauptschulabschluss oder kein Abschluss).

Über die aktuellen Entwicklungen nach dem Jamaika-Aus berichten wir hier im Newsblog.

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