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Donald Trump ist vor tausenden Anhängern in Nevada in seinem Element.

© Ethan Miller/Getty Images/AFP

Update

Corona-Auflagen? Egal!: Trump hält Massenkundgebung in eng besetzter Halle ab

Versammlungen von mehr als 50 Personen sind im US-Staat Nevada verboten. Den Präsidenten schert es nicht – er spricht in einer Halle mit rund 6000 Anhängern.

Entgegen Corona-Auflagen des US-Bundesstaats Nevada hat US-Präsident Donald Trump seine erste Wahlkampfkundgebung in einer geschlossenen Halle seit Ende Juni abgehalten. Über eine Stunde lang sprach der Republikaner, der sich im November um seine Wiederwahl bewirbt, in einer Produktionsstätte eines Baumaschinenherstellers in der Stadt Henderson.

Laut dem Nachrichtensender CNN waren etwa 6200 Menschen vor Ort. Interessanter Seitenaspekt: Auf der Zuschauertribüne, die hinter Trump aufgebaut war und die auf Fotos gut zu sehen ist, trug die Mehrzahl der Anhänger Maske. Zuschauer in der Halle trugen mehrheitlich keine Maske.

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„Sagen Sie Ihrem Gouverneur, er soll Ihren Staat öffnen“, sagte Trump unter Verweis auf den Regierungschef des Bundesstaats, den Demokraten Steve Sisolak.

Eine Sprecherin der Stadt Henderson sagte dem Sender CNN, die Veranstaltung verstoße gegen die Corona-Bestimmungen des Bundesstaats. Derzeit seien Versammlungen von mehr als 50 Personen in einem privaten oder öffentlichen Rahmen verboten. Der Hersteller könne als Gastgeber der Veranstaltung zudem seine Geschäftslizenz verlieren.

Eng an eng für den Präsidenten: Trump-Fans in Nevada.
Eng an eng für den Präsidenten: Trump-Fans in Nevada.

© Ethan Miller/Getty Images/AFP

Kurz vor Beginn der Veranstaltung kritisierte Gouverneur Sisolak Trump scharf. Der Präsident handele „rücksichtslos und egoistisch“ und bringe „zahllose Menschenleben“ in Nevada in Gefahr, twitterte Sisolak.

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Trumps Wahlkampfteam erklärte, man messe bei der Veranstaltung Körpertemperaturen und stelle Masken und Handdesinfektionsmittel bereit. Bei Trumps Kundgebungen tragen Teilnehmer jedoch oft keine Masken und wahren häufig keinen größeren körperlichen Abstand.

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Wenn Trump spricht, wird es eng.
Wenn Trump spricht, wird es eng.

© REUTERS/Jonathan Ernst

Zuletzt hielt Trump im Juni gegen den Rat von Gesundheitsexperten eine Wahlveranstaltung vor Tausenden Anhängern in einer geschlossenen Halle ab. Lokale Gesundheitsbehörden in Tulsa im US-Bundesstaat Oklahoma führten den Anstieg der Coronavirus-Infektionen im Bezirk auch auf diesen Wahlkampfauftritt zurück.

In den USA mit ihren rund 330 Millionen Einwohnern infizierten sich bislang rund 6,5 Millionen Menschen mit dem Erreger Sars-CoV-2, rund 194.000 Menschen starben. Obwohl die landesweite Zahl der Corona-Fälle nach einem starken Anstieg im Juli zuletzt wieder zurückging, raten Experten auch mit Blick auf die anstehende Grippe-Saison weiterhin, eine Mund-Nasen-Bedeckung zu tragen und physische Distanz zu wahren. (dpa)

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