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CSU: Pauli strebt nach höheren Ämtern

Die als CSU-Rebellin bekannt gewordene Gabriele Pauli will künftig nicht mehr Fürther Landrätin sein. Sie könne sich "neue Aufgaben" in der Politik oder der Wirtschaft vorstellen, erklärte Pauli.

Zirndorf/München - Die Fürther Landrätin Gabriele Pauli (CSU) hat überraschend eine berufliche Neuorientierung angekündigt. Die CSU-Politikerin sagte in Zirndorf, sie werde 2008 nach 18 Jahren die Führung des Landkreises abgeben und bei der Kommunalwahl doch nicht erneut kandidieren. "Die letzten Wochen haben mir gezeigt, dass es interessante politische und berufliche Perspektiven für mich gibt", sagte Pauli. Diese könnten in der freien Wirtschaft oder in einem "höheren politischen Amt" liegen. CSU-Generalsekretär Markus Söder reagierte zurückhaltend auf die Ankündigung.

Pauli sagte: "Ich habe mir diese Entscheidung gründlich überlegt und bin zu dem Entschluss gekommen, in Zukunft neue Wege zu gehen." Auch die "vielen positiven Zuschriften" ermunterten sie dazu. Dieser Schritt bedeute keinen Rückzug aus der Partei, sondern mache sie im Gegenteil frei, "neue Herausforderungen anzunehmen".

Kandidatur für CSU-Vizeposten offen

Ob sie auf dem CSU-Parteitag im Herbst für einen der Stellvertreterposten kandidieren wird, ließ Pauli weiter offen. "Fest steht, dass ich mich nicht zurückziehen, sondern weiter politisch mitgestalten werde", sagte die Landrätin. Sie könne sich durchaus vorstellen, in der Partei höhere Ämter anzunehmen.

Pauli hatte sich im Januar selbst als mögliche CSU-Vize ins Gespräch gebracht. Mehrere CSU-Vorstandsmitglieder kündigten daraufhin für den Fall einer Kandidatur Paulis ihren Widerstand an. Für die Landrätin, die ebenfalls im CSU-Vorstand sitzt, ist dies jedoch kein Grund zum Verzicht auf eine mögliche Kandidatur. "Ich habe mich nie an der Stimmung dieser Herren orientiert", sagte sie.

Pauli sieht Rückhalt in der Öffentlichkeit

Die 49-Jährige hatte bislang stets betont, 2008 erneut für das Amt der Landrätin kandidieren zu wollen. Die vergangenen Wochen hätten ihr aber deutlich gemacht, dass sie nach 18 Jahren als Landrätin eine Veränderung brauche, begründete die CSU-Politikerin ihren Sinneswandel. Gerade auch die Reaktionen aus ihrer Partei hätten ihr neue Wege eröffnet und Chancen aufgezeigt. "Dafür danke ich der CSU, denn ich hätte sonst nie erfahren, welche große Unterstützung ich in der Öffentlichkeit habe", sagte die Landrätin.

Söder sagte mit Blick auf Paulis Ankündigung: "Das ist ihre ganz persönliche Entscheidung. Ich nehme das zur Kenntnis." Pauli hatte mit ihren Bespitzelungsvorwürfen gegen die Staatskanzlei sowie der Forderung nach einer Mitgliederbefragung zum CSU-Spitzenkandidaten für die Landtagswahl 2008 heftige innerparteiliche Querelen ausgelöst. Diese führten schließlich zur Rückzugsankündigung von Ministerpräsident und CSU-Chef Edmund Stoiber. (tso/ddp)

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