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Wikileaks-Anhänger legten die Website von Mastercard lahm.

© Reuters

Cyberangriff: Mastercard von Wikileaks-Fans attackiert

Wer derzeit die Website des Kreditkartenunternehmens Mastercard besuchen will, hat schlechte Karten. Denn die Seite ist von Anhängern der Enthüllungsplattform Wikileaks nahezu lahmgelegt worden.

Sowohl der internationale Webauftritt mastercard.com als auch die deutsche Website des Unternehmens sind derzeit entweder nur nur mit extrem langen Wartezeiten erreichbar oder in den meisten Fällen gar nicht. Das Unternehmen hat am Dienstag die Überweisung von Spenden an Wikileaks gestoppt und damit den Unmut der Wikileaks-Anhänger auf sich gezogen. Diese haben sich nun zur "Operation Payback" zusammengeschlossen und die Seite einer so genannten Denial-of-Service-Attacke ausgesetzt. Dabei werden parallel eine Masse Anfragen an die Seite gerichtet, die nicht zu bewältigen ist und die Server lahmlegt.

Die Aktivisten sprachen von einer andauernden Kampagne gegen „freiheitsfeindliche Organisationen“. Mastercard ist aber nicht das einzige Unternehmen, dass sich von der Internetplattform Wikileaks distanziert. Auch andere Finanzdienstleister zählen dazu und auch die mussten zum Teil schon Attacken hinnehmen, wie die Schweizer Postfinance oder mit Attacken rechnen wie das amerikanische Bezahlsystem Paypal oder der Online-Händler Amazon.

Hinter den Angriffen wird die Hackerplattform 4chan vermutet. Schon mehrfach haben die anonymen Aktivisten dieses Forums Protestaktionen im Netz gestartet, mal richteten sie sich gegen Google oder das Videoportal Youtube, aber auch gegen Scientology gingen sie schon an. Allerdings ist die Plattform auch ein Sammelbecken für Postings der unterschiedlichsten Art: von Humor bis Gewaltverherrlichung, was in verschiedenen Foren stattfindet und angeblich von Moderatoren überwacht wird. Auch auf der Facebook-Seite der "Operation Payback" wird die Aktion breit diskutiert und die wichtigste Frage dort lautet: Was ist das nächste Ziel?

Der wichtigste Spendensammlern von Wikileaks ist die Wau-Holland-Stiftung. Und diese kündigte nun rechtliche Schritte gegen die Sperrung ihres Kontos beim Online-Zahlungsdienst Paypal an. „Durch diese willkürliche Entscheidung der Firma PayPal“ habe die Stiftung keinen Zugriff mehr auf eingegangene Spenden über rund 10 000 Euro, teilte die Organisation mit.

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