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Eine Gasflamme auf einer Kochstelle an einem Gasherd in einer Küche.

© Patrick Pleul/dpa

„Darf keine Basis für weitere Steuereinnahmen sein“: Koalition prüft Wegfall der Mehrwertsteuer auf Gas-Umlage

Ab Oktober soll eine staatliche Gas-Umlage für Firmen und Privathaushalte eingeführt werden. Nun prüft die Ampel, ob dabei die Mehrwertsteuer entfallen kann.

Die Koalition prüft einen Wegfall der Mehrwertsteuer auf die geplante staatliche Gas-Umlage. Das sagte der energiepolitische Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, Michael Kruse, der Deutschen Presse-Agentur am Mittwoch nach einer Sondersitzung des Energie- und Klimaausschusses des Bundestags. „Die Umlage darf keine Basis für weitere Steuereinnahmen sein. Deshalb wird gerade geprüft, ob die Mehrwertsteuer auf die Umlage entfallen kann“, sagte Kruse.

„Sollte dies technisch nicht möglich sein, ist für mich klar, dass die staatlichen Mehreinnahmen zusammen mit weiteren Entlastungen an die Verbraucher zurückgegeben werden müssen“, so Kruse.

Bei der Umsetzung der Gas-Umlage drohen außerdem rechtliche Probleme. Konkret geht es um die Frage, ob Kunden mit Festpreis-Verträgen die Umlage zahlen müssen. Ein Sprecher von Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) sprach am Mittwoch von einem Detail, das geklärt werden müsse.

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Die staatliche Gas-Umlage soll im Oktober für Firmen und Privathaushalte eingeführt werden. Sie soll Gasversorgern zugute kommen, die zu hohen Preisen Ersatz für ausbleibende, günstigere Gasmengen aus Russland kaufen müssen.

Habeck nannte zuletzt eine Spanne von 1,5 bis 5 Cent pro Kilowattstunde, in der sich die Gas-Umlage voraussichtlich bewegen werde. Bei einem durchschnittlichen Vier-Personen-Haushalt mit einem Verbrauch von 20.000 Kilowattstunden im Jahr wären das 300 bis 1000 Euro. Dazu kommen marktgetriebene drastische Preissteigerungen ohnehin schrittweise bei den Kunden an. (dpa)

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