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Update

Darfur: Deutsche Entwicklungshelfer im Sudan entführt

In der westsudanesischen Krisenregion Darfur sind offenbar zwei deutsche Entwicklungshelfer verschleppt worden. Es handelt sich um Mitarbeiter des Technischen Hilfswerkes, wie das Auswärtige Amt bestätigte.

Zwei deutsche Entwicklungshelfer sind in der sudanesischen Krisenregion Darfur entführt worden. Die beiden Mitarbeiter des Technischen Hilfswerkes (THW) seien in der Nacht von bislang unbekannten Bewaffneten aus ihrem Büro in der Stadt Niala verschleppt worden, teilten die UN am Mittwoch mit.

„Sie wurden am Dienstagabend aus ihrem Büro in Niala von bewaffneten Männern in Zivil entführt“, sagte ein Sprecher der gemeinsamen Friedensmission von UN und Afrikanischer Union (Unamid), Kemal Saiki. Die Entführer verschleppten auch einen sudanesischen THW-Angestellten, den sie aber wieder freiließen. Nach Angaben des Auswärtigen Amtes handelt es sich bei den Entführten um zwei Deutsche im Alter von 34 und 52 Jahren. Die deutsche Botschaft in Khartum sei eingeschaltet und bemühe sich um die Aufklärung des Falles. Der Hintergrund der Entführung sei noch völlig offen, hieß es weiter.

Seitdem der Internationale Strafgerichtshof im März 2009 einen Haftbefehl gegen den sudanesischen Präsidenten Omar al Baschir wegen Kriegsverbrechen in Darfur ausstellte, häufen sich die Entführungen von ausländischen Entwicklungshelfern. Die meisten von ihnen wurden jedoch unverletzt wieder freigelassen. Die Rebellengruppen in Darfur werfen der Regierung vor, den Menschenraub zu unterstützen, um Entwicklungshelfer einzuschüchtern. Die Regierung in Khartum weist dies zurück. In Darfur herrscht seit 2003 Bürgerkrieg. Dabei starben nach UN-Schätzungen bislang rund 300 000 Menschen, es wird geschätzt, dass mehr als zwei Millionen weitere auf der Flucht sind. dpa/AFP

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