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Darfur: Mindestens 25 Tote bei Armeeangriff auf Flüchtlingscamp

Neue Gewalt in Darfur: Die sudanesische Armee hat nach Angaben von Augenzeugen beim Beschuss eines Flüchtlingslagers in der Krisenregion mindestens 25 Menschen getötet. Von unabhängiger Seite gibt es noch keine Bestätigung für die Berichte.

Ein Vorsteher des Lagers am Rand von Kalma im Süden der Provinz sagte der Nachrichtenagentur AFP, bei dem Angriff seien am Montag 30 Flüchtlinge ums Leben gekommen. Zwei Kommandeure der Rebellengruppe Befreiungsarmee des Sudan (SLA) sprachen von zwischen 25 und 27 Toten. Mindestens 75 weitere Menschen seien verletzt worden, nachdem Soldaten am Morgen das Lager in der Nähe der Großstadt Niala umstellt hätten, sagte SLA-Kommandeur Ahmed Abdel Schafie.

Die Armee hatte demnach die rund 100.000 Bewohner der Flüchtlingssiedlung vorher zum Verlassen des Lagers aufgefordert. Der im Exil lebende Chef einer SLA-Splittergruppe warf den Friedenstruppen von Afrikanischer Union (AU) und Uno vor, sie hätten dem Angriff tatenlos zugesehen. Die internationalen Truppen müssten die Flüchtlinge schützen, sagte Abdul Wahid.

Von unabhängiger Seite gab es zunächst keine Bestätigung der Berichte. Der Sprecher der gemeinsamen Friedenstruppen von Uno und AU (UNAMID) teilte lediglich mit, die Soldaten hätten ihre regelmäßigen Patrouillen in Kalma eingestellt. Örtliche Scheichs hatten die UNAMID demnach über Schießereien in dem Flüchtlingslager informiert. Die Organisation Ärzte ohne Grenzen sprach von mindestens 65 Verletzten. (mfa/AFP)

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