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Politik: Das Arztgutachten darf nicht jeder sehen - Amnesty zweifelt an der Unabhängigkeit der Mediziner

Einzelheiten der ärztlichen Untersuchung von Augusto Pinochet vom 5. Januar sind nicht bekannt.

Einzelheiten der ärztlichen Untersuchung von Augusto Pinochet vom 5. Januar sind nicht bekannt. Der Bericht von vier Experten - zwei Gerontologen und zwei Neurologen - steht lediglich dem britischen Innenministerium und der Staatsanwaltschaft zur Verfügung. Der 84-jährige Pinochet schließt eine Weitergabe an Spanien aus. Die deutsche Sektion von amnesty international hat Zweifel an der Unabhängigkeit der medizinischen Untersuchung und fordert eine gerichtliche Prüfung des Gesundheitsattestes.

Laut Innenministerium in London sind die vom Ministerium beauftragten Mediziner, von denen zwei fließend Spanisch sprechen, "eindeutig und einstimmig" zu dem Ergebnis gekommen, dass sich Pinochets Zustand im September und Oktober 1999 deutlich verschlechtert hat und dass eine Besserung seines Zustands nicht zu erwarten sei. Die chilenische Regierung hatte am 14. Oktober um diese Untersuchung gebeten.

Pinochet hatte im Mai 1999 während des Hausarrests erstmals einen Arzt zu einer Augenuntersuchung aufgesucht. Im Juli ließ er ein Elektrokardiogramm machen, mit dem die Herztätigkeit kontrolliert wird. Im September wurde er gleich zweimal neurologisch untersucht. Im Oktober wurde einem Londoner Gericht mitgeteilt, er habe zwei leichte Schlaganfälle erlitten. Nach einem Bericht der "Sunday Times" vom Wochenende haben die britischen Ärzte angeblich eine Virusinfektion, Diabetes, ein Herzleiden und die Nachwirkungen der beiden Schlaganfälle festgestellt. Es sei mit einer Gefäßverengung zu rechnen, die Pinochet an den Rollstuhl fesseln werde. Der Diabetes habe bereits zu Gefühllosigkeit in Händen und Füßen geführt. Für diesen Zeitungsbericht gibt es jedoch keine offizielle Bestätigung.

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