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Politik: Das Einheitsdenkmal – zweiter Versuch

Berlin - Das symbolträchtige Datum des 9. November haben die Initiatoren eines Nationalen Freiheits- und Einheitsdenkmals gewählt, um ihre Pläne vorzustellen.

Von Matthias Schlegel

Berlin - Das symbolträchtige Datum des 9. November haben die Initiatoren eines Nationalen Freiheits- und Einheitsdenkmals gewählt, um ihre Pläne vorzustellen. Am kommenden Donnerstag soll mit der ersten von insgesamt drei Anhörung die breite gesellschaftliche Diskussion über die Errichtung eines Denkmals in der Mitte Berlins zur Erinnerung an die friedliche Revolution in der DDR und die deutsche Einheit eröffnet werden.

Bereits 1998 hatten der Präsident des Bundesamtes für Bauwesen und Raumordnung Florian Mausbach, der letzte DDR-Regierungschef Lothar de Maizière, der Gründungsdirektor des ARD- Hauptstadtstudios Jürgen Engert und der CDU-Politiker Günter Nooke angeregt, ein solches Denkmal in der Hauptstadt zu errichten. Ihre Initiative mündete in einen überparteilichen Gruppenantrag von 171 Bundestagsmitgliedern, der allerdings nicht die erforderliche Mehrheit im Parlament fand. Damals stand das Vorhaben im Schatten der geplanten Errichtung des Holocaust-Mahnmals.

Die Deutsche Gesellschaft e. V. griff nun die Idee von vor acht Jahren auf, um zunächst einen breiten Diskussionsprozess anzuschieben, der am Ende in die konkrete Ausschreibung für einen Denkmalswettbewerb führen soll. Wie Günter Nooke, heute Menschenrechtsbeauftragter der Bundesregierung, und Jürgen Engert am Montag in Berlin informierten, soll das Denkmal seinen Platz auf der Schlossfreiheit finden. Dort erinnert, direkt am westlichen Spreearm gelegen, noch immer der unter Denkmalschutz stehende Sockel an das nicht mehr vorhandene Denkmal für Wilhelm I. Nooke und Engert betonten, dass dieser Raum im Zentrum des alten Berlins aus städtebaulicher Sicht ein idealer Standort für ein solches Denkmal sei.

Die Initiatoren hoffen, dass ihre Idee bis zum 20. Jahrestag der friedlichen Revolution 2009 realisiert wird. Dabei rechnen sie mit breitem bürgerschaftlichem Engagement bei der Finanzierung. Als Widmungstext für das Denkmal stellen sie sich die Zeile „Wir sind das Volk – wir sind ein Volk!“ vor. Nooke sieht das Projekt als „ Zeichen für das wiedergewonnene Selbstbewusstsein der Nation“. Für die Anhörung am Donnerstag im Berliner Rathaus liegen den Veranstaltern 250 Anmeldungen vor. Nach einem Vortrag des SPD-Politikers und Theologen Richard Schröder werden Lothar de Maizière und der Publizist Alfred Grosser mit dem Publikum über die Frage diskutieren „Brauchen wir ein nationales Freiheits- und Einheitsdenkmal?“

www.deutsche-gesellschaft-ev.de

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